Kaufkräftige Kundschaft

Douglas prüft Expansion nach Nahost

Douglas prüft, sich regional breiter aufzustellen. Ins Blickfeld geraten ist die Golfregion, die mit einer jungen, kaufkräftigen Kundschaft lockt. Die Entscheidung fällt 2026.

Douglas prüft Expansion nach Nahost

Douglas prüft Expansion in die Golfregion

Mittelfristige Prognose enttäuscht – Margendruck hält an – Dividende noch länger nicht in Sicht

ab Köln

Douglas prüft eine Expansion in die Golfstaaten. Die Region punkte mit einer florierenden Handelslandschaft sowie einer jungen und kaufkräftigen Kundschaft, begründete Vorstandschef Sander van der Laan die Überlegungen. Die Entscheidung werde im Laufe von 2026 fallen, kündigte er an. Sollte sich die Parfümeriekette für die Expansion in den Nahen Osten entscheiden – im Blick hat van der Laan die Länder Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Oman –, werde man das jedoch nicht im Alleingang tun, sondern mit einem Partner oder über ein Joint Venture.

Die Investoren ließen sich von der Expansionsfantasie jedoch nicht anstecken. Vielmehr enttäuschte die aktualisierte mittelfristige Prognose. In einer ersten Reaktion sackte die Aktie am Donnerstag um mehr als 10% ab, die Verluste konnten im Tagesverlauf jedoch eingegrenzt werden. Insbesondere mit Blick auf die Profitabilität dürften sich die Investoren wohl mehr erhofft haben. Die Umsatzrendite bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll 2025/26 (30. September) bei etwa 16,5% liegen und auch in den nächsten Jahren auf diesem Niveau verharren.

Kernmärkte schwächeln

Anlässlich des IPOs hatte Douglas noch 18,5% für das Zieljahr 2026 in Aussicht gestellt. Doch seit März 2024 hat sich Welt weitergedreht. Das Premium-Beauty-Modell hat sich nicht als so widerstandsfähig erwiesen wie erwartet. Die schwache Konsumstimmung sowie wachsender Wettbewerbsdruck hinterlassen ihre Spuren. Wenngleich die Parfümeriekette ihre im März reduzierte Ergebnisprognose im abgelaufenen Turnus erreicht hat, bleibt der Ausblick auf das im Oktober angelaufene Geschäftsjahr eingetrübt.

Besonders problematisch dabei: Die für Douglas wichtigsten Märkte Deutschland und Frankreich sind im abgelaufenen Turnus nicht gewachsen und werden wohl auch 2026 langsamer als der Gesamtmarkt zulegen. Das Marktwachstum taxiert van der Laan für die nächsten beiden Jahre auf 3 bis 4%, wobei 2026 wohl eher der untere Rand erreicht werde. Konkret stellt Douglas für das neue Geschäftsjahr einen Umsatz zwischen 4,65 und 4,8 (i.V. 4,58) Mrd. Euro in Aussicht und ein bereinigtes Ebitda zwischen 767 und 792 (768) Mill. Euro, entsprechend der Marge von etwa 16,5%.

Schulden im Blick

Finanzchef Marco Giorgetta erklärte, dass die angepasste Mittelfristprognose die veränderten Rahmenbedingungen spiegele. Zudem ließ der Manager durchblicken, dass der Vorstand nach der Gewinnwarnung lieber konservativ nach vorne blicke. Außerdem sei die etwaige Expansion in der mittelfristigen Planung nicht berücksichtigt.

Die schwächere Ergebnisentwicklung hat auch verhindert, dass Douglas die Schuldenrelation verbessern konnte. Nach den Angaben machte die Nettoverschuldung zum Bilanzstichtag 30. September das 2,9-Fache des bereinigten operativen Ergebnisses aus. Für das laufende Geschäftsjahr wird eine Verbesserung auf das 2,5- bis 3-Fache erwartet. Mittelfristig soll der Leverage in einer Spanne von 2 bis 2,5 liegen. Damit sähe sich das Unternehmen dann auch in der Lage, „möglicherweise eine Dividende zahlen zu können“, hieß es. Gemäß der Ausschüttungspolitik sollen bis zu 40% des Nettogewinns an die Aktionäre verteilt werden.

Dass sich das Nettoergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 175 Mill. Euro mehr als verdoppelte, war in erster Linie dem deutlich verbesserten Finanzergebnis geschuldet. Im Zuge des IPOs hatte Douglas Schulden reduziert und sich zu günstigeren Konditionen refinanziert.