Pizzamarkt

Dr. Oetker darf kleinen Pizza-Konkurrenten schlucken

Zwei Markenhersteller und der Handelsmarkenanbieter Südzucker teilen einen Großteil des inländischen Pizzamarktes unter sich auf.

Dr. Oetker darf kleinen Pizza-Konkurrenten schlucken

Pizza-Riese Dr. Oetker darf kleinen Rivalen Galileo schlucken

Zwei Hersteller kommen auf über 60 Prozent Marktanteil

Reuters/md Düsseldorf/Frankfurt

Der Nahrungsmittelkonzern Dr. Oetker darf sich nach einer Entscheidung des Bundeskartellamts auf dem Markt für Tiefkühlpizza mit dem Konkurrenten Galileo verstärken. Die Bonner Kartellwächter erwarten trotz des Ausbaus der Marktposition von Dr. Oetker weiter Wettbewerb – denn die Bielefelder könnten nun verstärkt dem schweizerischen Lebensmittelriesen Nestlé Konkurrenz machen. Zudem würden auch neue Hersteller den Markt für Tiefkühlkost aufmischen.

Dr. Oetker werde durch den Zukauf nicht zur beherrschenden Kraft auf dem Markt für Pizzen aus der Tiefkühltruhe, begründete das Kartellamt am Donnerstag seine Entscheidung. "Den Verbrauchern und dem Handel stehen ausreichend Ausweichoptionen zur Verfügung", betonte Kartellamtschef Andreas Mundt. Das Amt habe zudem bei seinen Untersuchungen eine "spürbare Dynamik" im Pizzenmarkt entdeckt: "Die Marken der Platzhirsche sind durch neue Konkurrenz unter Druck geraten."

Dr. Oetker ist dem Kartellamt zufolge Marktführer bei Tiefkühlpizzen gefolgt von der Nestlé-Wagner-Gruppe. Zusammen kommen sie auf einen Marktanteil von mehr als 60%. Dr. Oetker verstärkt sich nun mit Galileo im Segment der Tiefkühl-Minipizzen, die fast ausschließlich unter den Handelsmarken der Lebensmitteleinzelhändler vertrieben werden. Doch die Kartellwächter sehen kein Duopol von Dr. Oetker und Nestlé-Wagner - die beiden Riesen könnten den Markt nicht allein unter sich aufteilen. Im Jahr 2016 erfolgte etwa der Markteintritt des Herstellers Gustavo Gusto, der seitdem rasch Marktanteile gewinnen konnte, führt die Behörde an. Auch könnten die beiden Pizzariesen dem Handel nicht die Preise diktieren.

Neben den Markenanbietern Dr. Oetker ("Ristorante", "Tradizionale") und Nestlé ("Wagner") ist Südzucker der dritte große Spieler auf dem deutschen Pizzamarkt. Im Gegensatz zu den beiden Rivalen backt das MDax-Unternehmen mit Sitz in Mannheim über die Berliner Tochter Freiberger Tiefkühlpizzas, die dann als Handelsmarken u.a. von allen großen Supermarktketten in Deutschland vertrieben werden. Nach Zahl der verkauften Pizzas soll Freiberger die Nummer 1 sein.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.