Medizintechnikkonzern

Dräger bekräftigt Margenprognose für 2022

Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk hat seinen Margenausblick für 2022 bekräftigt. Zumindest die direkten Folgen aus dem Russlandgeschäft dürften gering ausfallen.

Dräger bekräftigt Margenprognose für 2022

ste Hamburg

Der Lübecker Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk hat bei der Präsentation seiner Jahresbilanz 2021 den Umsatzausblick für das laufende Geschäftsjahr leicht modifiziert. Das familiendominierte SDax-Unternehmen stellt aufgrund wegfallender Sondereffekte infolge der Corona-Pandemie nun einen währungsbereinigten Umsatzrückgang zwischen 5 und 9% in Aussicht, was nach einem Minus von 1,8 (nominal 2,3)% im vergangenen Jahr auf eine Spanne von 3,03 bis 3,16 Mrd. Euro hinausliefe. Im Herbst hatte Dräger für 2022 einen Umsatz von 3 bis 3,1 (i.V. 3,33) Mrd. Euro angekündigt. Die Umsatzrendite (Ebit-Marge) wird 2022 weiter zwischen 1 und 4% erwartet – nach 8,2 (i.V. 11,6)% im Jahr zuvor.

Mögliche Folgen im Zusammenhang mit der Invasion Russlands in der Ukraine seien in dem Ausblick nicht berücksichtigt, sagte Vorstandschef Stefan Dräger der Börsen-Zeitung. In der Ukraine habe man keine eigenen Mitarbeiter, in Russland 110. Das dortige Geschäft, von dem vier Fünftel auf die Medizintechnik und ein Fünftel auf die Sicherheitstechnik entfallen, stehe „in Normalzeiten für knapp 2% des Umsatzes“ des Konzerns. Welcher Anteil von den Folgen des Kriegs direkt betroffen sein könnte, sei unklar.

Der Konzern, der Technik liefere, die Leben schütze, halte sich weltweit an Regeln und Gesetze sowie Sanktionslisten, so Dräger. Medizinprodukte seien meist von Sanktionen ausgenommen, für Produkte der Sicherheitstechnik könnten Sanktionen gelten. Störungen von Lieferketten und andere indirekte Auswirkungen, die die Weltwirtschaft betreffen könnten, seien nicht abzuschätzen.

Sorgte die Corona-Pandemie 2020 für Rekordkennzahlen und einen hohen Auftragsbestand Anfang vorigen Jahres, sei man in den laufenden Turnus mit einem normalisierten Auftragsbestand in der Medizintechnik wie Anfang 2019 und 2020 gestartet, sagte Finanzchef Gert-Hartwig Lescow. In der Sicherheitstechnik, wo in diesem Jahr noch ein Teil von Großaufträgen für FFP-Masken zur Auslieferung anstehe, liege der Bestand höher.

Im vergangenen Jahr war infolge der Sonderkonjunktur das erste Quartal mit einem operativen Ergebnis (Ebit) von 129 Mill. Euro untypisch das stärkste und das vierte mit 15 Mill. Euro das schwächste. Das vierte Quartal war auch durch Sonderabschreibungen aufgrund des abflauenden Rückenwinds belastet, so infolge einer Kapazitätsunterauslastung in FFP-Maskenfabriken.

Der Konzern, der im vierten Quartal 2021 einen auf 851 (i.V. 747) Mill. Euro erhöhten Auftragseingang verbuchte, bekräftigte, ab 2023 wieder zu positivem Wachstum zurückzukehren und auch wieder eine höhere Profitabilität auszuweisen. Da die Eigenkapitalquote auch Ende 2021 unter der 40-%-Marke blieb, will Dräger erneut eine Dividende auf dem Niveau von 2019 zahlen. Die vorgeschlagene Ausschüttungsquote liegt bei 2,3 (1,8)%. Drägerwerk-Vorzüge gaben am Donnerstag um 1,5% auf 50,95 Euro nach.

Drägerwerk
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20212020
Auftragseingang3 0883 786
Umsatz3 3283 406
Ebit272297
Ebit-Marge (%)8,211,6
Jahresüberschuss154250
Erg. je Vz.-Aktie (Euro)7,1910,25
Erg. je St.-Aktie (Euro)7,1310,19
Divid. je Vz.-Aktie (Euro)0,190,19
Divid. je St.-Aktie (Euro)0,130,13
Operativer Cashflow385460
Investitionen194178
Nettofinanzschulden–24187
Eigenkapitalquote (%)39,731,3
Beschäftigtenzahl15 90015 657
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