Medizin- und Sicherheitstechnik

Drägerwerk-Gewinn sackt ab

Die coronabedingte Sonderkonjunktur für den Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern läuft aus. Trotz deutlicher Einbußen im dritten Quartal hält der Familienkonzern am Jahresausblick fest.

Drägerwerk-Gewinn sackt ab

hek Frankfurt

Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk hat nach dem coronabedingten Spitzenjahr 2020 im dritten Quartal 2021 deutliche Einbußen bei Gewinn und Umsatz verzeichnet. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sackte um gut 60% auf 48 Mill. Euro ab, teilt das Familienunternehmen mit. Im Vorjahreszeitraum hatte Dräger 126,7 Mill. Euro Ebit erwirtschaftet. Der Umsatz ging gemäß vorläufigen Zahlen währungsbereinigt um 11,8% und nominal um 10,8% auf 770 Mill. Euro zurück.

Trotz der Einbußen hält das im SDax vertretene Unternehmen am Jahresausblick fest. Das Management rechnet weiter mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang im laufenden Jahr zwischen 2 und 6% und veranschlagt die Ebit-Marge auf 8 bis 11%. 2020 war die Umsatzrendite auf 11,6% geklettert.

Die Coronakrise hat Dräger eine Sonderkonjunktur beschert, weil der Bedarf an Beatmungsgeräten und Atemschutzmasken weltweit in die Höhe schnellte. Nun stellt sich das Unternehmen auf eine Normalisierung der pandemiebedingten Nachfrage ein. Im kommenden Jahr sei nicht mit einer vergleichbaren Nachfrage zu rechnen, heißt es in der Mitteilung.

Das Abrutschen des Gewinns im dritten Quartal führt Dräger auf die Umsatzeinbußen und eine geringere Bruttomarge zurück, die von 48,2% im Vorjahreszeitraum auf 46,9% nachgab. Außerdem hätten höhere Funktionskosten das Resultat belastet. Der Auftragseingang habe sich im Vorfeld des wichtigen vierten Quartals, das typischerweise saisonal stark ausfällt, mit 760 Mill. Euro im dritten Jahresviertel „erfreulich“ entwickelt, teilt der Konzern weiter mit. Die Risiken in den Lieferketten seien aber gestiegen – Folge der Materialknappheit bei elektronischen Komponenten.

Der Aktienkurs reagierte am Freitag zunächst mit Aufschlägen, doch im Handelsverlauf rutschte die Notierung ins Minus. Nach Einschätzung der Investmentbank Kepler Cheuvreux zeigen die Zahlen immer noch den Rückenwind durch die Pandemie. Die Profitabilität sei allerdings eher ein wenig niedrig. Für Warburg Research hat Dräger besser abgeschnitten als erwartet. Die zunehmenden Probleme auf der Lieferantenseite seien keine Überraschung. Nach neun Monaten stehen den Angaben zufolge 257 Mill. Euro Ebit zu Buche, verglichen mit 228,3 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz erreichte 2,4 Mrd. Euro, währungsbereinigt eine Zunahme um 6,3%.