Drägerwerk schnappt nach Luft

Weniger Aufträge - Ausblick eingetrübt

Drägerwerk schnappt nach Luft

ds Frankfurt – Bestelleingang und Umsatz gesunken, Ausblick eingetrübt: So lief das dritte Quartal beim Lübecker Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk.Wie das mitten in der Restrukturierung steckende Familienunternehmen am Dienstag ad hoc mitteilte, ging nach ersten Berechnungen der Auftragseingang in den Monaten Juli bis September im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7 % zurück. Die Erlöse knickten um 1,8 % auf 592,9 Mill. Euro ein, während die Bruttomarge von 41,8 auf 44,0 % vorankam. Das Betriebsergebnis (Ebit) im Quartal lag mit rund 22,5 Mill. Euro deutlich über dem Niveau des Vorjahres, als ein Verlust von 22,6 Mill. Euro ausgewiesen wurde. Damals hatten Sondereffekte das Ergebnis des Herstellers von Atemschutz- und Beatmungsgeräten mit rund 20 Mill. Euro belastet.Die Geschäftsentwicklung bezeichnet Dräger als “insgesamt verhalten”; anhaltend schwach sei die Nachfrage vor allem im Mittleren Osten und in vielen Ländern Europas. Der Ausblick ist eingetrübt, der Konzern schnappt nach Luft. Zwar bekräftigte Dräger die Prognose, ein Umsatzwachstum von währungsbereinigt zwischen 0 und 3 % und eine Ebit-Marge zwischen 3,5 und 5,5 % schaffen zu wollen. “Das Umsatzwachstum dürfte aufgrund der bisher verhaltenen Entwicklung am unteren Ende der prognostizierten Bandbreite liegen”, heißt es jedoch einschränkend.Neben der Wachstumsschwäche machen Dräger seit längerem negative Währungseffekte zu schaffen. Gegengesteuert wird seit 2014 mit einem Kostensenkungsprogramm, das den fantasievollen Namen “Fit for Growth” trägt. Gespart wird durch Abbau von 200 Stellen bis Ende 2016 im Stammhaus Lübeck, zudem sollen im Ausland 150 Jobs weg.Die Dräger-Vorzugsaktien, die ihren Wert seit April 2015 halbiert haben, gewannen am Dienstag 0,6 % auf 62,11 Euro, lagen damit aber nur im hinteren Drittel des TecDax, der 1,3 % fester notierte. Dräger will den kompletten Quartalsbericht am 3. November vorlegen.