Drillisch mietet Frequenzen bei Kontrahent Telefónica an

Streit um Schiedsgutachten geht weiter

Drillisch mietet Frequenzen bei Kontrahent Telefónica an

scd Frankfurt – Das Verhältnis zwischen 1&1 Drillisch und Telefónica Deutschland bleibt kompliziert. Während dem Mobilfunkunternehmen aus Maintal die Ablehnung seines Antrags auf rückwirkende Senkung der Vorleistungspreise ab September 2017 in einem Schiedsgutachten weiter zu schaffen macht und Rechtsmittel gegen den Entscheid erwogen werden, wird an anderer Stelle weiter gut zusammengearbeitet. So hat das Unternehmen aus dem Spektrum von Telefónica Deutschland zweimal 20 Megahertz im 2,6-Gigahertz-Band bis Ende 2025 angemietet.Mit der Weitergabe eines Teils ihres Spektrums erfüllt Telefónica eine Auflage, die bei der Übernahme von E-Plus von der EU-Kommission beschlossen wurde. Für 1&1 Drillisch ist so sichergestellt, dass das Unternehmen in den kommenden Jahren auch ein eigenes 4G-Netz aufbauen kann. Zwar hatte die Tochter von United Internet neben den Frequenzen im 3,6-GHz-Band, die für den neuen Mobilfunkstandard 5G reserviert sind, auch Lizenzen im 2-GHz-Band erworben. Diese sind allerdings noch anderweitig in Benutzung und stehen erst ab 2026 zur Verfügung. Mit dem in dieser Woche unterzeichneten Deal wird die Zeit bis dahin überbrückt, wie United-Internet-CEO Ralph Dommermuth erklärte. 1&1 will ab 2021 mit einem eigenen Netz am Start sein.Bis dahin muss Drillisch weiter auf einen Vertrag zur Nutzung fremder Netze setzen. Bislang hatte das Unternehmen einen solchen Vertrag mit Telefónica Deutschland, der Zugang zu 30 % von deren Netz gewährte und zeitnah verlängert werden muss, um nicht Mitte 2020 auszulaufen. Um diesen sogenannten MBA-MVNO-Vertrag (Mobile Bitstream Access – Mobile Virtual Net Operator) ging es auch im Schiedsgutachten. Drillisch empfand die Preise als zu hoch und stellte den Antrag auf nachträgliche Preissenkung. 1&1 Drillisch hält das Schiedsgutachten aus verschiedenen Gründen für unrichtig und sieht methodische Fehler sowie inhaltliche Diskrepanzen, wie das Unternehmen mitteilte.