Drohende Verzögerung bei Elbvertiefung belastet HHLA

Gericht verhandelt neue Klagen - Aktie rutscht ab

Drohende Verzögerung bei Elbvertiefung belastet HHLA

ste Hamburg – Dem Hamburger Hafenkonzern HHLA droht Ungemach durch weitere Verzögerungen des umstrittenen Ausbaus der Elbfahrrinne. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt derzeit Klagen der Städte Otterndorf und Cuxhaven sowie von Fischern und Jägern gegen das Projekt. Im Dezember steht eine Bewertung der Einsprüche von Verbänden und Flussanwohnern an.Kritisiert wird bei den neuen Klagen unter anderem das Strombaukonzept, das das Gericht in seinem Urteil vom 9. Februar genehmigt hatte. Damals hatten die Richter in der Verhandlung der Klagen von Umweltschutzverbänden aber auch verfügt, dass bei den Plänen für die Fahrrinnenerweiterung nachgebessert werden müsse. Die Planfeststellungsbeschlüsse für den Fahrrinnenausbau seien wegen Verstößen gegen das Habitatschutzrecht “rechtswidrig und nicht vollziehbar”. Der rot-grüne Senat Hamburg geht bislang davon aus, dass der Planergänzungsantrag für die Fahrrinnenanpassung wie vorgesehen im ersten Quartal 2018 gestellt werden kann.Die HHLA ist mit Blick auf die nautische Erreichbarkeit des größten deutschen Seehafens, der 120 Kilometer von der Elbmündung entfernt liegt, durch die modernen Riesenfrachter an einem Ende der jahrelangen Hängepartie interessiert. Gestern teilte die Marketing-Gesellschaft des Hafens mit, Hamburg falle im Containerumschlag gegen die Konkurrenzhäfen Rotterdam und Antwerpen weiter zurück. Es sei nicht akzeptabel, dass wichtige Infrastrukturvorhaben durch kaum noch zeitlich kalkulierbare Klageverfahren blockiert würden.Die HHLA blickt im Zuge des florierenden Welthandels und der Konsolidierung bei den Reederei-Allianzen zwar auf einen Anstieg des operativen Ergebnisses (Ebit) in den ersten neun Monaten um 22 % auf 155 Mill. Euro zurück. Doch verweist Vorstandschefin Angela Titzrath auf bestehende Unsicherheiten. Gestern gab die HHLA-Aktie um 12,5 % auf 24,06 Euro nach. Nach der Kursrally im bisherigen Jahresverlauf sorgte eine neue Verkaufsempfehlung durch das Analysehaus Kepler Cheuvreux für Aufsehen. Bis Jahresende will die HHLA-Chefin einen neuen Geschäftsentwicklungsplan vorlegen.