Düstere Aussichten für Software AG

Schwaches Schlussquartal und enttäuschender Ausblick lassen den Kurs abstürzen - Marge fällt

Düstere Aussichten für Software AG

Die Achterbahnfahrt der Software AG geht in eine weitere Runde. Auf ein positives drittes Quartal folgt erneut ein enttäuschendes Schlussvierteljahr – insbesondere die Hoffnungen auf das Cloud-Geschäft als Wachstumstreiber wurden enttäuscht und ließen die Aktie am Mittwoch abstürzen. scd Frankfurt – Die Darmstädter Software AG hat ihre Investoren mit einem schwachen Schlussquartal und ernüchternden Ausblick auf dem falschen Fuß erwischt und die Aktie am Mittwoch auf Talfahrt geschickt. Der Umsatz des MDax-Unternehmens sackte konzernweit um 4 % auf 255 Mill. Euro ab. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um ein Fünftel auf 66 Mill. Euro ein. Damit stand auch für das Gesamtjahr trotz positiver Währungseffekte ein 7-prozentiger Ergebnisrückgang zu Buche, nachdem das Ebit im ersten Dreivierteljahr noch auf Vorjahresniveau gehalten worden war.Geschwächelt haben erneut vor allem die seit Jahren ausgerufenen Wachstumssegmente mit Integrationssoftware (Digital Business Platform, DBP) sowie Cloud & Internet der Dinge (IoT). Der Umsatz mit Integrationssoftware schrumpfte im Schlussvierteljahr um 2 % auf 136 Mill. Euro. Dabei halfen der Software AG noch positive Währungseffekte. Rechnet man diese heraus, betrug das Minus 4 %. Im Interview mit der Börsen-Zeitung hatte CEO Sanjay Brahmawar vor rund einem Jahr noch über die Sparte geurteilt, dass rund 1 % währungsbereinigtes Wachstum in dem Marktumfeld nicht gut genug sei. 2019 war unter dem Strich nach zwölf Monaten sogar ein 3-prozentiger Rückgang festzuhalten – mit negativer Tendenz im Schlussquartal.Die Transformation des Unternehmens, die Brahmawar Anfang 2019 mit der Strategie “Helix” angegangen war, zeitigt noch keine sichtbaren Erfolge. Auch im Cloud-&-IoT-Geschäft, dessen Umsatz 2018 noch verdoppelt worden war, blieb im Schlussvierteljahr trotz der niedrigen Basis nur ein 16-prozentiges Wachstum. Der Lizenzumsatz brach sogar um 16 % im Vergleich zur Vorjahresperiode ein. Im Gesamtjahr blieb der Cloud-Sparte nur ein Plus von 38 % auf 42 Mill. Euro – weit weniger, als im Markt und von der Software AG selbst erwartet worden war. Händler sprachen von einer “schockierenden” Entwicklung.Beim Ausblick fokussiert die Software AG sich nun weniger stark auf die Umsatzzahlen als auf den Auftragseingang. So sollen die Produkt- Bookings in der DBP-Sparte um 10 bis 15 % über den Vorjahreswert von 241 Mill. Euro anziehen. In der Sparte Cloud & IoT wird ein Plus von 40 bis 60 % in Aussicht gestellt und im Datenbankgeschäft in etwa auf Vorjahresniveau liegende Bookings.Während diese Zahlen – abgesehen von dem etwas niedrigen Cloud-Wachstum – noch für recht wenig Stirnrunzeln unter den Marktbeobachtern sorgten, enttäuschte vor allem der Margenausblick. Nachdem die operative Marge (Non-IFRS- Ebita) auf Konzernebene bereits im abgelaufenen Jahr um eineinhalb Prozentpunkte auf 29,2 % geschrumpft war, steht nun sogar ein Absturz auf 20 bis 22 % ins Haus.Anleger reagierten geschockt auf die Ankündigung. Die Aktie stürzte zeitweise um mehr als 14 % ab und ging als MDax-Schlusslicht 12,3 % unter Vortagesschluss aus dem Handel. Die Analysten zeigten sich da entspannter. Zwar zog Gregory Ramirez vom Investmenthaus Bryan Garnier seine Kaufempfehlung zurück. Die Unternehmensbeobachter von Barclays, Kepler Chevreux und UBS behielten ihre Kaufempfehlungen aber bei. – Wertberichtigt Seite 8