Das auf Entwicklung und Produktion synthetischer Kraftstoffe fokussierte Unternehmen Ineratec hat in einer Finanzierungsrunde 118 Mill. Euro aufgenommen. Damit werde der Kapazitätsausbau für die Produktion von CO2-neutralen E-Fuels beschleunigt, teilt die in Karlsruhe ansässige Firma mit. Die Series-B-Wagniskapitalfinanzierung werde angeführt von dem US-Investor Piva Capital mit zusätzlicher internationaler Beteiligung von HG Ventures, TDK Ventures, Copec Wind Ventures, Rock Creek, Emerald sowie Samsung Ventures. Auch bestehende Investoren haben sich engagiert, darunter die VC-Einheiten von Engie, Safran und Honda.

“Diese Finanzierungsrunde ist ein wichtiger Meilenstein für Ineratec und den Übergang von fossilen Brennstoffen zu nachhaltigen E-Fuels" , sagt CEO Tim Böltken. Das 2016 gegründete Unternehmen sehe sich mit diesem Kapital in der Lage, "einen Paradigmenwechsel im Energiesektor herbeizuführen". Ineratec will die Mittel einsetzen, um die Kapazitäten zur Herstellung von E-Fuels weltweit zu erweitern. Bis 2030 sei die Umwandlung von 1 Gigawatt erneuerbarer Energie in 165.000 Tonnen nachhaltige synthetische Kraftstoffe geplant.  Anfang 2022 hatte Ineratec in einer Series-A-Runde 20 Mill. Euro erhalten.

Ineratec hat bereits großtechnische Power-to-Liquid-Anlagen realisiert, um die Verfügbarkeit von nachhaltigen Kraftstoffen und Chemikalien in verschiedenen Verkehrsbereichen wie der Luftfahrt zu erhöhen. Im Jahr 2021 hatte das Unternehmen im niedersächsischen Emsland die bis dato weltweit größte Pilotanlage für E-Fuels eröffnet. Weitere Anlagen sind im Industriepark Höchst nahe Frankfurt und im Hafen von Amsterdam geplant – letztere ist auf bis zu 35.000 Tonnen ausgelegt und entsteht in Kooperation mit dem Midstream- und Energiespeicher-Unternehmen Zenith Energy.