– Der Lufthansa-Rivale Easyjet hat im abgelaufenen Quartal mehr verdient als vor der Pandemie. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilte, flog sie im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr ein operatives Ergebnis (Ebitdar) von 569 Mill. Pfund ein. Ein Jahr zuvor hatte an dieser Stelle noch ein Minus von 551 Mill. Pfund gestanden. „Easyjet schlägt sich in harten Zeiten gut“, sagte Chief Executive Johan Lundgren. „Traditionelle Fluggesellschaften werden in diesem Hochkostenumfeld zu kämpfen haben.“ Die Verbraucher wollten auch weiterhin Urlaub machen, achteten aber auf den Preis. Easyjet wolle mehr Passagiere befördern, verfolge aber weiterhin einen rigorosen Kostenfokus. Der Buchungseingang für Ostern 2023 ist dem Unternehmen zufolge stark, die gebuchte Auslastung sei höher als im Vorjahr. „Mit einer der stärksten Bilanzen in der europäischen Luftfahrt sind wir bereit, Gelegenheiten zu ergreifen, wenn sie sich zeigen“, sagte Lundgren.

Für das Gesamtjahr 2021/22 zeigte der Billigflieger einen Vorsteuerverlust von 178 Mill. Pfund und blieb damit im Rahmen der selbst gesetzten Spanne von 170 Mill. bis 190 Mill. Pfund. Analysten hatten im Schnitt 184 Mill. Pfund auf der Rechnung. Das bereinigte Ebit lag wie angestrebt knapp über der Nulllinie. Die branchenweiten Probleme durch die Virusvariante Omikron, den Krieg in der Ukraine und den schnellen Kapazitätsaufbau nach der Pandemie belasteten das Ergebnis mit 78 Mill. Pfund. „Easyjet hat aus einem schlechten Jahr das Beste gemacht“, kommentierte der Analyst Matt Britzman von Hargreaves Lansdown die Zahlen. Die Nachfrage mache trotz der steigenden Lebenshaltungskosten einen robusten Eindruck. Wie lange diese Ausgabenbereitschaft anhalte, sei schwer zu beurteilen. Für das bis Ende März laufende erste Halbjahr hat Easyjet Absicherungsgeschäfte für 74 % seines Treibstoffbedarfs getätigt, für das bis Ende September laufende zweite Halbjahr sind 51 % gehedgt.