hip London – Der Billigflieger Easyjet hat sich in den vergangenen Wochen besser geschlagen als noch gegen Ende Juli vorhergesagt. Für das am 30. September endende Geschäftsjahr stellt der Ryanair-Rivale nun einen Vorsteuergewinn zwischen 675 Mill. und 700 Mill. Pfund in Aussicht. Ursprünglich hatte Chief Executive Carolyn McCall zwischen 620 Mill. und 660 Mill. Pfund angesetzt (vgl. BZ vom 23. Juli). Auf Grundlage der Mittelwerte wurde das Gewinnziel damit um 7 % nach oben geschraubt. Im Vorjahr hatte die FTSE-100-Gesellschaft 581 Mill. Pfund erwirtschaftet. Die Aktie verteuerte sich in London um 5,4 % auf 1 762 Pence.Easyjet sei am besten positioniert gewesen, um die starke spätsommerliche Nachfrage in Großbritannien bedienen zu können, sagte McCall. Im August seien 7,06 (i.V. 6,61) Millionen Passagiere befördert worden – so viel wie nie zuvor. Damit lag die Zahl den zweiten Monat in Folge über 7 Millionen. Die Auslastung wurde mit 94,4 (94,2) % angegeben, ebenfalls ein Rekordwert für das Unternehmen. Besonders gut seien Strandziele für britische Urlauber gelaufen, hieß es. Zu den populären Reisezielen gehören Barcelona, Faro und Malaga. Die Kapazität auf der Kurzstrecke sei um 6 % erhöht worden. Die Analysten der UBS veranschlagen branchenweit für Europa eine Aufstockung um 5,8 %.Bereits die drei Monate per Ende Juni waren besser ausgefallen als im Mai vorhergesagt. Das starke Geschäft auf dem Heimatmarkt, die Nachfrage nach Strandurlaub in ganz Europa und Managementinitiativen glichen die Auswirkungen des Fluglotsenstreiks in Frankreich und den Umstand, dass Ostern dieses Jahr in ein anderes Quartal fiel, teilweise aus. Weder Streikdrohungen noch die nach dem Feuer reduzierten Kapazitäten in Fiumicino, weder die Krise in Griechenland noch das Massaker an britischen Touristen in Tunesien konnten Easyjet bislang vom Kurs abbringen. McCall rechnet für 2014/15 mit einem neuen Umsatz- und Gewinnrekord.Der Wettbewerber Ryanair, der mit dem Slogan “Europas beliebteste Airline” wirbt, hatte im August 10,4 (9,4) Millionen Menschen befördert. Die Auslastung stieg auf 95 (93) %. Zu den neuen Zielen gehören Sofia und Wilna.