Easyjet vergrault Anleger mit Ausblick

Airline erreicht gekappte Ziele für 2019

Easyjet vergrault Anleger mit Ausblick

br Frankfurt – Die britische Fluggesellschaft Easyjet hat im vergangenen Geschäftsjahr von Streiks bei British Airways und Ryanair profitiert und damit ihr im Frühjahr angepasste Gewinnziel erreicht. Für das kommende Jahr rechnet das Unternehmen indes mit einem Wachstum am “historisch unteren Ende”, sagte Easyjet-CEO Johan Lundgren zu den vorläufigen Zahlen für das am 30. September beendete Geschäftsjahr. Zwar sei für das erste Quartal 2020 die Buchungslage vergleichbar mit der des Vorjahres. Für das gesamte Geschäftsjahr erwarte man jedoch nur eine Steigerung der Kapazität um 2 %. An der Börse kam nicht gut an. Um fast 8 % ging es für die Easyjet-Aktie nach unten.Für 2019 erwartet das Unternehmen ein operatives Ergebnis von 420 Mill. bis 430 Mill. Pfund. Damit liegt Easyjet unter dem Vorjahreswert von 578 Mill. Pfund. Finale Zahlen stellt die Airline am 19. November vor. Im Frühjahr ging das Unternehmen wegen des bevorstehenden Brexits von einem schwachen Sommer aus, profitierte dann aber von den Streiks bei der Konkurrenz und den Pleiten von Thomas Cook, XL Airways und Aigle Azur.Die Passagierzahlen seien im Geschäftsjahr durch eine gesteigerte Kapazität um 8,6 % auf 96 Millionen Passagiere gestiegen. Die Auslastung fiel hingegen um 1,4 Prozentpunkte auf 91,5 %. Auch der Umsatz pro Sitzplatz ging zurück. Für das gesamte Jahr erwartet Easyjet bei konstanten Währungen einen Rückgang um 2,7 % pro Sitzplatz. Im zweiten Halbjahr geht Easyjet von einer Steigerung um 0,8 % aus, was über der Prognose liegt. Die Kosten seien aufgrund eines gesteigerten Flugbetriebs, gestiegener Ölpreise und unvorteilhafter Wechselkurse um rund 12 % gestiegen. Die Kosten pro Sitzplatz – ohne Treibstoffkosten – sind indes leicht um 0,8 % gefallen. Nachdem diese im ersten Halbjahr noch um 1,3 % gestiegen waren, hatte das Management bereits im Mai angekündigt, im Laufe des Jahres hier sparen zu können. Im laufenden Jahr rechnet Easyjet mit Treibstoffkosten von insgesamt 1,42 Mrd. Pfund. Allein die Schwäche des Pfunds dürfte negative Auswirkungen in Höhe von 14 Mill. Pfund gehabt haben. Außerdem schlägt die Erweiterung des Emissionshandelsgesetzes (ETS) negativ zu Buche.Die Reaktionen der Analysten gaben ein gemischtes Bild: Zwar könne das Unternehmen von der Thomas Cook-Pleite profitieren, ungewiss sei jedoch, wie Easyjet ohne die Streiks der Konkurrenz performt hätte.