EDF darf Reaktor in Betrieb nehmen
wü Paris – Die französische Atomsicherheitsbehörde Autorité de Sûreté Nucléaire (ASN) hat dem Stromriesen EDF grünes Licht für die für Ende 2018 geplante Inbetriebnahme des EPR-Druckwasserreaktors in Flamanville in der Normandie erteilt – allerdings unter Auflagen. So verlangt die ASN, dass EDF den 100 Mill. Euro teuren Deckel des Reaktorbehälters bis 2024 austauscht und regelmäßige Kontrollen des Reaktorbehälters vornimmt. In der Zusammensetzung des Stahls des Reaktorbehälters waren vor zwei Jahren Anomalien entdeckt worden. Ursprünglich hätte der Druckwasserreaktor in Flamanville bereits 2012 in Betrieb gehen sollen, doch die Bauzeit verzögerte sich, so dass die Kosten von 3 auf 10,5 Mrd. Euro explodierten.Die EU-Kommission hatte ihre Zustimmung zu der geplanten Kapitalerhöhung des Atomkonzerns Areva über 4,5 Mrd. Euro mit der Bedingung verknüpft, dass die ASN den Reaktorbehälter des EPR in Flamanville als konform einstuft. Der Stromriese EDF, der die Reaktorbausparte von Areva übernehmen soll, will nun ein Verfahren entwickeln, um Kontrollen des Deckels des Reaktorbehälters durchführen zu können. Beobachter glauben, dass er so den Austausch des Deckels doch noch verhindern will. Umweltschutzorganisationen kritisierten die Entscheidung der Atomsicherheitsbehörde ASN.