Deutsches EigenkapitalforumB2B-Omnichannel-Händler

Ein „schwieriges Jahr“ für Takkt

Der B2B-Händler für Geschäftsausstattung Takkt hat seine Prognosen für 2023 in diesem Jahr schon einmal am oberen Ende der Spanne und einmal komplett gesenkt. Auf dem Deutschen Eigenkapitalforum in Frankfurt erläuterte Finanzvorstand Lars Bolscho die Ursachen und warum die avisierte Umsatz- und Ergebniseinbuße im Vergleich zum Vorjahr kein Grund zur Sorge ist.

Ein „schwieriges Jahr“ für Takkt

Ein „schwieriges Jahr“ für
Geschäftsausstatter Takkt

CFO betont Zyklizität – Free Cashflow steigt stark

md Frankfurt

Für Takkt ist 2023 ein „schwieriges Jahr“. Die Erwartung einer Belebung der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte habe sich im Verlauf des dritten Quartals nicht bestätigt, sagte Lars Bolscho, seit Anfang des Jahres Finanzvorstand des B2B-Händlers für Geschäftsausstattung (u.a. Büromöbel, Transportverpackungen, Ausrüstung für Gastronomie und Hotels). Das Geschäft von Takkt unterliege saisonalen Schwankungen, erläuterte Bolscho auf dem Deutschen Eigenkapitalforum in Frankfurt. Die Sommermonate seien für Takkt besonders wichtig. Doch während der Juli der beste Monat des Jahres im Auftragseingang gewesen sei, habe sich von Mitte August an die Auftragslage aufgrund der verschlechterten Rahmenbedingungen deutlich eingetrübt. Als Folge waren Mitte Oktober die Jahresziele gesenkt worden.

Drei Divisionen, nur eine davon macht zur Zeit Freude

Takkt ist in Europa, insbesondere Deutschland, und Nordamerika tätig. Die Rezession im Heimatmarkt belaste das Geschäft der europäischen Division Industrial & Packaging. Auch die Bestellungen für Büroausstattung von Unternehmen und vor allem von öffentlichen Stellen in der US-Division Office Furniture & Displays blieben deutlich hinter den früheren Erwartungen zurück. Daneben spiele auch die geopolitische Unsicherheit eine Rolle für die Zurückhaltung der Kunden bei der Ordererteilung. Ein Lichtblick sei die dritte Division Foodservice: Dort entwickle sich das Geschäft überdurchschnittlich.

Umsatz und Ergebnis werden im Vergleich zu 2022 zurückgehen, prognostiziert Takkt. Für die organisch erzielten Erlöse wird nun ein Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet (zuletzt: stabiler oder leicht zurückgehender Umsatz; davor: stabiler Umsatz), und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll nach der jüngsten Schätzung zwischen 107 und 117 Mill. Euro ausfallen (zuletzt: 120 bis 130 Mill. Euro; davor: 120 bis 140 Mill. Euro).

Großaktionär Haniel hält 65 Prozent

Für einen „Zykliker“ wie Takkt sei ein Umsatz- und Ergebnisrückgang angesichts einer Konjunkturschwäche aber nichts Neues, so Bolscho, der seit 2009 im Unternehmen tätig ist. Er verwies auf die starke Bilanz, die verlässliche Dividendenausschüttung – die nur 2020 aufgrund der damals großen Unsicherheit im Zuge der sich ausbreitenden Corona-Pandemie ausgesetzt wurde – und vor allem die Entwicklung des Cashflow. Nach neun Monaten lag der freie Mittelzufluss bei 60,4 Mill. Euro; im Vergleich zur Vorjahreszeit mit 24,0 Mill. Euro ist das ein Plus von 152%. Wenig überraschend sagt Takkt für das Gesamtjahr einen starken Anstieg des Free Cashflow voraus.

Takkt, bis September vorigen Jahres Mitglied im SDax, bringt es auf eine Marktkapitalisierung von 866 Mill. Euro. Großaktionär mit einem Anteil von 65% ist Haniel.

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