Elliott mischt sich bei Uniper ein

US-Hedgefonds meldet Stimmanteil von mehr als 5 Prozent

Elliott mischt sich bei Uniper ein

ab Düsseldorf – Der Übernahmekampf um den Kraftwerksbetreiber Uniper nimmt eine neue Wendung. Der Hedgefonds Elliott des US-Aktionärsaktivisten Paul Singer hat sich in das Kapital der Eon-Tochter eingekauft. Am 27. November kaufte Elliott eine Beteiligung von 5,32 %, wie aus einer Stimmrechtsmeldung, die Uniper gestern veröffentlichte, hervorgeht. Die Nachricht verfehlte ihre Wirkung nicht. Die im MDax notierte Uniper legte daraufhin einen Kurssprung um 3,9 % auf 25,88 Euro hin. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf 9,5 Mrd. Euro. Zum Start an der Börse im vorigen September 2016 hatte Uniper gerade einmal knapp 4 Mrd. Euro auf die Waage gebracht.Mit 25,88 Euro notiert die Aktie aber auch deutlich über dem Übernahmeangebot der finnischen Fortum, das sich auf 22 Euro oder 8 Mrd. Euro in Summe beläuft. Der Uniper-Vorstand stuft die Offerte als feindlich ein und hat den eigenen Aktionären empfohlen, das Angebot nicht anzunehmen. Der Mutterkonzern Eon hat sich dagegen verpflichtet, das Paket von 47 % zu 22 Euro je Aktie anzudienen. Zugleich wurde das Versprechen mit einer ungewöhnlich hohen Vertragsstrafe versehen, die sich auf bis zu 1,5 Mrd. Euro belaufen kann.Nicht ohne Grund hatte Uniper-Finanzchef Christopher Delbrück erst kürzlich vorgerechnet, dass Eon bei einem konkurrierenden Angebot ab einem Preis von 30,80 Euro womöglich noch einmal ins Grübeln käme. Dann nämlich wäre die Vertragsstrafe mitbezahlt. Die finale Entscheidung wird Eon allerdings erst Anfang nächsten Jahres fällen, würde ein vorheriger Verkauf doch hohe Steuerzahlungen nach sich ziehen. Das öffentliche Angebot von Fortum läuft bis 16. Januar. “Das Angebot von Fortum ist nicht akzeptabel, da es den tatsächlichen Wert von Uniper nicht widerspiegelt”, hatte Uniper-Chef Klaus Schäfer seine ablehnende Haltung vor zwei Wochen begründet.Elliott hat sich in diesem Jahr schon in zahlreiche Transaktionen eingemischt. Im Sommer sorgte Elliott beim Generikahersteller Stada für Wirbel. Im Zuge der Übernahme durch Cinven und Bain gelang es am Ende, eine höhere Abfindung herausgeschlagen. Von sich reden machte Elliott zudem bei Akzo Nobel, die sich einem feindlichen Übernahmeangebot ausgesetzt sah. Im Oktober stieg der Fonds bei Gea ein.