Elliott stockt bei Scout24 auf 7,5 Prozent auf

Übernahmefantasie bei Online-Anzeigenportalen

Elliott stockt bei Scout24 auf 7,5 Prozent auf

sck München – Der aktivistische US-Investor Paul Singer hat mit seinem Hedgefonds Elliott seinen Anteil am Online-Kleinanzeigenportalbetreiber Scout24 erhöht. Das SDax-Mitglied teilte mit, dass Singer nunmehr 7,5% der Stimmrechte halte. Die Aktie von Scout24 gewann daraufhin 0,9 % auf 44,50 Euro an Wert. Der jüngste Schritt von Singer gibt der Übernahmefantasie in der Branche neue Nahrung. Im Mai wurde bekannt, dass er sich 6 % an Scout24 sicherte (vgl. BZ vom 22. Mai). Das Scout24-Papier legte seinerzeit nach der Nachricht um 2,6 % zu.Kurz zuvor mussten die beiden US-Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone einräumen, mit ihrem Übernahmeangebot für Scout24 gescheitert zu sein. Nach der geplatzten Offerte des Duos sackte der Kurs auf 42,20 Euro ab. Die beiden Bieter offerierten 46 Euro je Papier in bar. Das war vielen Aktionären zu wenig. Hellman & Friedman und Blackstone verfehlten die Mindestannahmeschwelle von 50 % plus eine Aktie deutlich. Vermutet wird, dass Hedgefonds wie Elliott dabei ihre Hände im Spiel hatten. Scout24 kündigte danach an, aus eigener Kraft die Expansion vorantreiben zu wollen. Die Firma mit Sitz in München und in Berlin ist an Teilen des Kleinanzeigengeschäfts von Ebay interessiert. Der Hedgefonds-Milliardär mahnte den US-Technologieriesen zuletzt an, sich aufzuspalten. Elliott hält 4% an der Onlineplattform.Um das Kleinanzeigengeschäft von Ebay könnte ein Bieterwettstreit entbrennen. So wird der Berliner Mediengruppe Axel Springer ebenfalls nachgesagt, an der Ebay-Sparte interessiert zu sein. Im März wurde spekuliert, dass Springer für Ebay Classifieds 10 Mrd. Dollar berappen könnte. Genug Feuerkraft hätte Springer mit einem finanzstarken Partner an der Seite. Ende Mai gab die Verlagsgruppe bekannt, mit dem US-Finanzinvestor KKR über eine strategische Beteiligung zu verhandeln. Ziel ist ein Going Private des Unternehmens, indem KKR den außenstehenden Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreitet. Die Private-Equity-Gesellschaft will die Wachstumsstrategie im “Konsortium” mit der Verlagserbin Friede Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner weiterentwickeln.