sp New York – Der US-Industrieausrüster Emerson hat nach mehreren Monaten sein intensives Werben um den Konkurrenten Rockwell Automation aufgegeben. Der Automatisierungsspezialist aus St. Louis zieht seine Kaufofferte für den Konzern aus Milwaukee mit einem Volumen von 29 Mrd. Dollar zurück, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. “Statt in einen konstruktiven Dialog einzutreten, hat der Board von Rockwell entschieden, diese einzigartige und wertgenerierende Gelegenheit ungeprüft verstreichen zu lassen”, erklärte Emerson-Chef Dave Farr, der Rockwell bereits seit längerem im Auge und das Angebot erst vor wenigen Tagen noch einmal erhöht hatte (vgl. BZ vom 17. November).”Uns hat es gefallen, wie aggressiv Emerson nach diesem strategischen Asset gegriffen hat”, kommentierte Deane Dray von RBC Capital Markets. “Wir gratulieren Mister Farr aber auch dazu, Rockwell nicht noch weiter über die bereits luftige Bewertung hinaus nachzujagen.” Die Aktie von Emerson legte im frühen Handel in New York um 1,8 % zu, liegt im Vergleich mit den Tagen vor Bekanntgabe der Offerte aber immer noch fast 8 % im Minus. Rockwell notierte rund 1 % schwächer, hat im laufenden Jahr aber deutlich besser als Emerson abgeschnitten.Die erste Offerte für Rockwell hatte Emerson im Sommer bei Rockwell vorgelegt. Öffentlich bekannt wurde der Übernahmeversuch Ende Oktober, als der Siemens-Rivale das Angebot zum ersten Mal aufstockte (vgl. BZ vom 2. November). “Wir wenden uns unserem nächsten Leben zu”, erklärte Farr in einer Telefonkonferenz das Kapitel Rockwell für abgeschlossen. Der Konzern werde nun durch Innovationen und strategische Zukäufe wachsen. Die Aktionäre sollen außerdem mit Aktienrückkäufen bei Laune gehalten werden.