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Emirates braucht wohl mehr Geld vom Staat

Die Fluggesellschaft Emirates wird Dubai womöglich um eine weitere Finanzspritze bitten müssen, sollte sich die Nachfrage in den nächsten sechs bis acht Monaten nicht von der Coronavirus-Krise erholen. Das sagte Emirates-Präsident Tim Clark beim...

Emirates braucht wohl mehr Geld vom Staat

lis/Bloomberg Frankfurt

Die Fluggesellschaft Emirates wird Dubai womöglich um eine weitere Finanzspritze bitten müssen, sollte sich die Nachfrage in den nächsten sechs bis acht Monaten nicht von der Coronavirus-Krise erholen. Das sagte Emirates-Präsident Tim Clark beim World Aviation Festival. Eine andere Option für die staatseigene Fluglinie ist laut Clark die Aufnahme weiterer Schulden. 2020 hat Emirates 2 Mrd. Dollar aus Dubai erhalten. Clark sagte, dass er immer noch hofft, dass sich die Nachfrage rechtzeitig zur Hochsaison im Sommer beleben wird, wenn die Impfungen in den USA und Europa weitergehen und sich auf die Entwicklungsländer ausdehnen.

Emirates wurde von der Pandemie besonders hart getroffen, da die weltweiten Reisebeschränkungen vor allem den interkontinentalen Verkehr nahezu zum Erliegen gebracht haben, auf den sich die Airline, die über die weltweit größte A380-Flotte verfügt, spezialisiert hat. Diese Flotte steht größtenteils am Boden, während die Boeing-777-Maschinen des Unternehmens hauptsächlich Fracht transportieren. Clark sagte, dass Emirates ernsthaft darüber nachdenkt, einige ältere 777-300ER in Frachtflugzeuge umzuwandeln.

Emirates müsse sich außerdem mit Boeing über das neue 777X-Passagierflugzeug unterhalten, für das sie der größte Kunde ist, sagte der Emirates-Chef und wiederholte, dass die Vertragsspezifikationen angesichts der Bedenken über die Leistung des Modells und die auf 2023 oder 2024 verschobenen Auslieferungen erfüllt werden müssen.

Die Fluggesellschaft habe bisher nicht über den endgültigen Flottenmix aus 777 und kleineren 787 entschieden, zudem würden die A380 wieder in Betrieb genommen, von denen einige bis in die 2030er Jahre fliegen werden.

Der 70-jährige Clark hatte seinen eigentlich für Juni 2020 geplanten Rückzug von der Emirates-Spitze verschoben, um die Fluglinie durch die Coronakrise zu führen. Ein neues Datum für einen Chefwechsel bei Emirates gibt es noch nicht.