Emirates und Qatar versprühen Gelassenheit

Folgen der US-Politik spürbar, aber zu bewältigen

Emirates und Qatar versprühen Gelassenheit

lis Frankfurt – Die Fluggesellschaft Emirates aus Dubai bekommt die Folgen der Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zu spüren. Das geplante, aber gestoppte Einreiseverbot für Passagiere aus sechs muslimischen Staaten sowie die Einschränkungen bei der Mitnahme von elektronischen Geräten an Bord hat das Geschäft der Airline in Richtung USA belastet. Allerdings sei man in der Lage, diese Belastungen abzufedern, indem man Passagierströme innerhalb des Netzwerkes umleitet, betonte Emirates-Vertriebsvorstand Thierry Antinori laut Bloomberg in Dubai. Der ehemalige Lufthansa-Manager hob vor allem die positive Entwicklung in China hervor, die helfe, den Gegenwind aus den USA abzumildern. Allerdings soll das Angebot nach USA wegen der Nachfrageschwäche vom kommenden Monat an ausgedünnt werden.”Wir sehen, dass Reisende erst einmal abwarten, etwa im Iran”, sagte Antinori. Auch in Indien, wo Emirates einer der wichtigsten Anbieter für US-Reisen ist, verzeichnet das Unternehmen Buchungszurückhaltung.Emirates-Wettbewerber Qatar Airways hatte zu Wochenbeginn vermeldet, die Nachfrage nach Reisen in Richtung USA sei nach den Entscheidungen der neuen US-Administration um “weniger als 10 %” zurückgegangenen – laut Qatar-CEO Akbar Al Baker ein Rückgang, mit dem man umgehen könne. Nachdem US-Präsident Trump im Februar versucht hatte, den Einreisestopp erstmals durchzusetzen, hatte Emirates-Chef Tim Clark von einem Einbruch der Buchungen um rund 35 % gesprochen.Amerikanische Airlines beklagen ebenso wie ihre Wettbewerber aus Europa schon länger den ihrer Ansicht nach unfairen Konkurrenzkampf mit den Anbietern aus den Golfstaaten. Sie werfen diesen vor, von ihren Heimatstaaten subventioniert zu werden. Vor diesem Hintergrund war darüber spekuliert worden, Maßnahmen wie das Verbot der Mitnahme von elektronischen Geräten an Bord, das nur einige Nahost-Carrier trifft, diene vor allem der Unterstützung der heimischen Airline-Industrie. Allerdings dürften vor allem europäische Fluglinien profitieren, wenn Reisende um Emirates, Qatar oder Etihad einen Bogen machen. Denn Passagiere, die beispielsweise aus Afrika, Indien oder Südostasien kommend nach USA fliegen, würde künftig vermutlich eher über Frankfurt oder Paris als über Dubai oder Doha reisen.