Encavis erfreut mit neuen Zielen

Stromerzeuger will Kapazität bis 2025 verdoppeln - Aktie legt 6 Prozent zu

Encavis erfreut mit neuen Zielen

ste Hamburg – Der Solar- und Windparkbetreiber Encavis rechnet bis 2025 mit einer Verdopplung der eigenen Erzeugungskapazität auf 3,4 von 1,7 Gigawatt (GW). Einen Monat nach einer Kapitalerhöhung zur Wachstumsfinanzierung, mit der ein Bruttoemissionserlös von 48 Mill. Euro erzielt und die Versicherungskammer Bayern mit einem Anteil von 4,04 % als neuer Aktionär gewonnen wurde, stellte das Hamburger SDax-Unternehmen gestern neue Mittelfristziele auf Basis der für 2019 prognostizierten Werte vor.Die “Fast Forward 2025” genannte Wachstumsstrategie sieht auch eine Steigerung des wetteradjustierten Umsatzes auf 440 Mill. von 250 Mill. Euro, einen Anstieg des um Wetterbedingungen bereinigten operativen Ergebnisses vor Abschreibungen (Ebitda) auf 330 Mill. von 210 Mill. Euro, eine bereinigte Ebitda-Marge von 75 % sowie eine Erhöhung des operativen Gewinns je Aktie auf 0,70 von 0,40 Euro vor. Dabei geht Encavis in den nächsten sechs Jahren von korrespondierenden gewichteten Wachstumsraten bei der Kapazität von 12 %, beim Umsatz von 9 %, beim operativen Ebitda von 8 % und beim Ergebnis je Aktie von 10 % aus. Anorganische Wachstumsmöglichkeiten im Zuge potenzieller M&A- und Eigenkapitaltransaktionen seien nicht berücksichtigt, so das Unternehmen. Auch könnten sich zusätzliche Chancen aus profitablen Geschäftsmodellen im Zusammenhang mit Batteriespeicherkapazitäten in Wind- und Solarparks ergeben. Weiteres Wachstumspotenzial sei ferner bei einer Expansion in Regionen außerhalb Europas möglich. “Geschäftsmodell im Trend”Das Encavis-Geschäftsmodell liege voll im Trend einer neuen, umweltverträglichen Form der Energieerzeugung, und das auf internationalem Niveau, erklärte Vorstandschef Dierk Paskert. Er verwies darauf, dass der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Quellen in Deutschland inzwischen bei rund 40 % liege und dass die EU-Kommission einen “Green Deal” verabschiede, der Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen solle. Encavis erwirbt und betreibt derzeit Solaranlagen und Onshore-Windparks in zehn Ländern Europas.Der neue Ausblick beruht auf einer Wachstumsinitiative sowie Maßnahmen zur Effizienzsteigerung. So sind Investitionen in baubereite Wind- und Solarparks vorgesehen. Projekte sollen bereits in früheren Phasen der Entwicklung in Abstimmung mit derzeit fünf Entwicklungspartnern unter Einhaltung einer Eigenkapitalquote von mehr als 24 % gesichert werden. Kapitalmaßnahmen seien dabei nicht geplant. Zudem sollen Minderheitsanteile an Wind- und einzelnen Solarparks zu 49 % zur Freisetzung von Liquidität veräußert werden, um in weitere Parks zu investieren. Encavis stellt zudem die Reduzierung operativer Kosten bei Betrieb und Wartung der Solarparks, eine Optimierung von Projektfinanzierungen sowie die Einführung eines konzernweiten Cash-Pooling in Aussicht.Anleger applaudierten: Die Encavis-Aktie stieg gestern um 6 % auf 10,14 Euro.