Italien

Enel baut größte Giga-Solarmodul­fabrik

Der Energieversorger Enel hat den Startschuss für die Erweiterung der Solarmodulfabrik im sizilianischen Catania zur größten Anlage dieser Art in Europa gegeben.

Enel baut größte Giga-Solarmodul­fabrik

bl Mailand

Der italienische Energieversorger Enel hat den Startschuss für die Erweiterung der bestehenden Solarmodulfabrik im sizilianischen Catania gegeben. Mit Hilfe einer neuen Technologie soll die Produktion von derzeit 200 Megawatt bis 2025 auf 3 Gigawatt (GW) pro Jahr steigen. Die größte europäische Anlage zur Herstellung von Fotovoltaikanlagen soll Italien bzw. Europa unabhängiger von Einfuhren aus China machen. Sie soll auch dazu beitragen, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung von derzeit 11 % bis 2030 auf den Zielwert von 72 % wächst.

Das Projekt mit dem Namen Tango gehört zu sieben großen Investitionsprojekten der EU und wird mit insgesamt fast 200 Mill. Euro aus EU- und nationalen Fördertöpfen unterstützt. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt knapp 600 Mill. Euro. Es entstehen 550 neue Arbeitsplätze.

Die Fotovoltaikmodule basieren auf einer leistungsfähigeren Silizium-Heterojunction-Technologie. Die Erweiterungsarbeiten in der Anlage haben bereits im April 2022 begonnen und sollen bis 2024 in zwei Phasen abgeschlossen sein.

Italien hinkt beim Ausbau erneuerbarer Energien anderen Ländern weit hinterher, obwohl gerade im Süden vielfach ideale Verhältnisse für Solar- oder Windkraftanlagen bestehen. Die Genehmigungsverfahren sind extrem langwierig. Ende 2022 waren 879 Projektvorhaben im Umfang von 60 GW blockiert – das entspricht mehr als der zweifachen installierten Kapazität für erneuerbare Energien. Italiens Energie- und Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin sagte bei der Veranstaltung in Catania, man wolle die Kapazität erneuerbarer Energiequellen um jährlich mindestens 12 GW erhöhen.

Süditalien solle auch mit Hilfe des europäischen Wiederaufbauprogramms zu einem Energie-Hub ausgebaut werden. Dazu sollen aber auch Gasleitungen aus Afrika, etwa aus Algerien und Libyen, beitragen. Premierministerin Giorgia Meloni hat dazu zuletzt mehrere Abkommen geschlossen. Der geplante Bau weiterer Flüssiggasanlagen – drei existieren bereits – kommt nicht voran.

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