Höhere Preise

London lockt Windparkbetreiber

Bei der jüngsten britischen Lizenzauktion für Windparkbetreiber hat es keine Interessenten gegeben. Nun lockt die Regierung mit höheren Preisen.

London lockt Windparkbetreiber

London lockt mit höheren Preisen für Offshore-Windstrom

Steigerung der Kapazität von derzeit 13 auf 50 GW angestrebt

hip London

Die britische Regierung hat ihre Lehren daraus gezogen, dass es bei der jüngsten Lizenz-Auktion für Offshore-Windparks keine Interessenten gab. Wie einer Mitteilung des Energieministeriums zu entnehmen ist, wurde der Abnahmepreis für die kommende Auktion um zwei Drittel erhöht. Dadurch sollen die Windparkbetreiber zu neuen Investitionen bewegt werden. Bis 2030 will das Land die Offshore-Kapazität von 13 auf 50 GW steigern.

"Weltweite Herausforderungen"

"Großbritannien ist bereits das Zuhause von fünf der größten Offshore-Windparks der Welt", sagte die Staatssekretärin Claire Coutinho, die seit Ende August für die Themen Energiesicherheit und "Net Zero" verantwortlich zeichnet. Man erkenne an, dass die Branche mit "weltweiten Herausforderungen" zu kämpfen habe. Das werde sich in der kommenden Auktion widerspiegeln. Steigende Kosten und höhere Zinsen machten sich bereits bemerkbar. Vattenfall legte ein Projekt vor der Küste von Norfolk auf Eis. Community Power setzte das Projekt Sanquhar II in Schottland aus, nachdem die Kosten von 300 Mill. auf 500 Mill. Pfund gestiegen waren.

Risikomanagement mit Differenzkontrakten

Das Land arbeitet mit Differenzverträgen, die einerseits Projektentwickler gegen niedrige Preise, andererseits aber auch die Abnehmer gegen hohe Preise absichern. Der Maximalpreis wurde für die Auktion, die im März kommenden Jahres startet, von zuletzt 44 Pfund pro Megawattstunde auf 73 Pfund herausgesetzt. Für schwimmende Projekte stieg er von 116 auf 176 Pfund. Wenn die Marktpreise unter diesen Preisen liegen, zahlt die Regierung den Projektentwicklern die Differenz.

Kritische Infrastruktur

Wie die BBC berichtet, will Schatzkanzler Jeremy Hunt bei der Vorstellung seines Haushaltsentwurfs (Autumn Statement) in der kommenden Woche dafür werben, den Anschluss neuer Offshore-Projekte an das Stromnetz als kritische nationale Infrastruktur zu behandeln. Dadurch ließe sich der Bau der dafür nötigen Überlandleitungen deutlich beschleunigen. Andererseits könnten die betroffenen Gemeinden und die Landwirte, deren Flächen in Anspruch genommen werden, Rabatte auf ihre Stromrechnungen bekommen.

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