DAS CFO-INTERVIEW

Energiewende macht Uniper zur Dividendenmaschine

Finanzchef Christopher Delbrück kündigt wachsende Ausschüttungen an

Energiewende macht Uniper zur Dividendenmaschine

cru Düsseldorf – Der Gasimporteur und Kraftwerksbetreiber Uniper verwandelt sich in eine gut geölte Dividendenmaschine. Das im September 2016 vom Energiekonzern Eon abgespaltene und im MDax notierte Unternehmen arbeitet derzeit zwar noch die letzten Altlasten aus der Reorganisation mit einem Sozialplan ab, wird aber in den nächsten Jahren zusehends von der Energiewende profitieren. Da bis 2022 die letzten Kernreaktoren in Deutschland und zudem einige Braunkohlekraftwerke vom Netz gehen, steigen voraussichtlich die Strompreise. Zugleich werden die flexibel zuschaltbaren Gaskraftwerke von Uniper zunehmend gebraucht, um die schwankende Einspeisung von Strom aus Sonne und Wind auszugleichen.Durch die Zusatzerträge wächst der finanzielle Spielraum von Uniper, die Dividenden auf ein neues Niveau zu heben. “Wir schütten für 2016 rund 200 Mill. Euro aus. Für 2017 werden es voraussichtlich 230 Mill. Euro sein. Danach dürfte die Dividende weiter steigen, wenn die Commodity-Preise wieder zulegen”, sagte Finanzchef Christopher Delbrück im Interview der Börsen-Zeitung. Uniper werde 75 bis 100 % vom frei verfügbaren Cash aus dem operativen Geschäft – ohne Wachstumsinvestitionen, ohne Desinvestitionen und ohne Working-Capital-Veränderungen – ausschütten.Die Aussicht auf wachsende Ausschüttungen, die laut Analystenschätzungen ab 2020 jährlich bis zu 600 Mill. Euro betragen könnten, hat den Kurs der Uniper-Aktien, die noch zu 47 % dem ehemaligen Mutterkonzern Eon gehören, seit der Erstnotiz im September 2016 um 50 % auf 15 Euro nach oben getrieben. Die Marktkapitalisierung stieg auf 5,5 Mrd. Euro. Laut Prognose wird der bereinigte operative Gewinn 2017 bei 1 Mrd. Euro liegen.—– Interview Seite 11