HAUPTVERSAMMLUNG UND QUARTALSBERICHT VON SIEMENS

Energy wird Aktie mit Verbesserungspotenzial

Vorstandschef Sen nennt Elemente der Equity Story

Energy wird Aktie mit Verbesserungspotenzial

mic München – Die neue Gesellschaft Siemens Energy soll als “Aktie mit Verbesserungspotenzial” an der Börse platziert werden. Dies sagte der designierte Vorstandsvorsitzende Michael Sen am Rande der Siemens-Hauptversammlung in München. Der Konzern kündigte an, die Aktionäre am 9. Juli in einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Abspaltung abstimmen zu lassen. Ende September ist die Börsennotierung vorgesehen. Bereits Ende März soll die rechtliche Trennung von Siemens großteils abgeschlossen sein. Sie wird über einen hohen Buchgewinn und folgende Steuerzahlungen die Geschäftszahlen des zweiten Quartals des Geschäftsjahres prägen.Der Energiemarkt befinde sich in einem fundamentalen Wandel, sagte Sen. Natürlich müsse man die Performance-Entwicklung in Betracht ziehen, wenn man sich auf einen Börsengang vorbereite. “Also kann man davon ausgehen, dass es anders als Siemens Healthineers nicht als großartige Wachstumsaktie positioniert wird”, sagte Sen in einer Pressekonferenz anlässlich der Vorlage der Zahlen des ersten Quartals. An Spitze des WettbewerbsEs werde der Kern der Equity Story sein, dass die Energy-Aktie ein Verbesserungspotenzial mit sich bringe, fügte der künftige Vorstandschef hinzu. Mit Fokus und Eigenständigkeit könne man schneller handeln. Ziel sei es, sich in der Energiebranche im Vergleich mit den dann vergleichbaren Wettbewerbern an die Spitze zu setzen. Das Portfolio adressiere zudem einen fundamentalen Trend – die Wende von konventioneller zu erneuerbarer Energie: “Im Grunde genommen gehen wir in ein zweites Zeitalter der Elektrifizierung.” Margenziele verfehltSiemens-Vorstandsvorsitzender Joe Kaeser sagte, mit der Notierung strebe Siemens eine Neubewertung des Energiegeschäfts an, wie man dies im Fall von Siemens Healthineers gesehen habe. Für diesen Erfolg spreche viel.Die künftigen Sparten von Siemens Energy verfehlten im ersten Quartal ihre Ziele. Dies gilt nicht nur für den bereits börsennotierten Windkraftanlagen-Hersteller Siemens Gamesa, der einen Verlust meldete (vgl. BZ vom 31. Januar). Auch die Siemens-Sparte Konventionelle Energietechnik landete sowohl unter dem Margen-Jahresziel (2 % bis 5 %) als auch unter der mittelfristigen Ziel-Bandbreite (8 % bis 12 %). Obwohl der Umsatz auf vergleichbarer Basis bei 4,5 Mrd. Euro stagnierte, sank die angepasste operative Marge (Ebita) von 3,8 % auf 1,4 %.Siemens begründete dies einerseits mit zusätzlichem Aufwand, der durch die Aufstellung als eigenständiges Unternehmen entstehe. Andererseits war von einem ungünstigen Mix zwischen dem Neugeschäft und dem wesentlich profitableren Service die Rede. Sen kündigte an, der Service-Anteil werde im dritten und vierten Quartal höher sein.