ahe Düsseldorf – Dem Energieversorger Eon ist ein weiterer Schritt gelungen, seinen Gaseinkauf stärker zu diversifizieren und auf Marktpreise umzustellen. Nachdem der Konzern bereits im September einen langfristigen Liefervertrag im Volumen von 40 Mrd. Kubikmeter für Erdgas aus Aserbaidschan abgeschlossen hatte, wurde nun auch noch die Lieferung von Gas aus dem Emirat Katar vereinbart. Dabei geht es um ein Gas-Volumen von bis zu 10 Mrd. Kubikmeter.Die Lieferungen beginnen bereits 2014 und sollen nun zunächst fünf Jahre laufen, wie Eon mitteilte. Qatargas liefert sogenanntes LNG (Liquefied Natural Gas), also verflüssigtes Erdgas. Dieses soll nach Rotterdam gebracht werden zum dortigen Wiederverdampfungsterminal GATE und von dort in das Pipelinenetz eingespeist werden.Katar besitzt die drittgrößten Gasreserven der Welt. Das Emirat gilt im Eon-Konzern daher als ein Schwerpunktland für den Ausbau des LNG-Geschäfts, das ebenfalls auf Kurz- und Langfristverträge abzielt. Die Gespräche über mögliche Gaslieferungen haben schon vor Jahren begonnen. Seit 2009 hat Eon auch ein Büro in der katarischen Hauptstadt Doha.Bezahlt werden soll das Gas aus Katar nach Marktpreisen. Basis hierfür sind die Notierungen an einem kontinentaleuropäischen Gas-Hub, wie Eon mitteilte. Der Konzern hatte in der Vergangenheit eher auf langfristige Lieferverträge gesetzt, in denen eine Koppelung an den Ölpreis vereinbart wurde.Dies hatte infolge der jüngsten Umbrüche in den Gasmärkten aber für hohe Verluste gesorgt. Mit den neuen Verträgen aus Aserbaidschan und Katar macht sich Eon nun ein Stück unabhängiger von diesen alten Verträgen und damit unter anderem auch vom bislang wichtigsten Lieferanten Gazprom.