Eon steigt aus dem slowakischen Gasgeschäft aus

Veräußerung der SPP-Beteiligung an tschechische EPH für 1,3 Mrd. Euro - GDF Suez verkauft ebenfalls - Geld für den Schuldenabbau

Eon steigt aus dem slowakischen Gasgeschäft aus

ahe Düsseldorf – Der Energiekonzern Eon siebt in seinem Portfolio weiter aus und trennt sich nun auch von seinem Gasgeschäft in der Slowakei. Die 24,5-%-Beteiligung an dem Pipelinebetreiber Slovensk» Plynárensk» Priemysel (SPP) hat Eon jetzt an die tschechische EPH veräußert. Die Energieholding bezahlt dafür 1,3 Mrd. Euro.EPH (Energetick» a Prumyslov» Holding) übernimmt für den gleichen Preis zugleich auch die 24,5 % an SPP, die bislang GDF Suez gehörten. Eon und GDF waren 2002 bei der Teilprivatisierung der slowakischen Gaswirtschaft zu gleichen Teilen bei SPP eingestiegen. Die Mehrheit von 51 % liegt immer noch beim slowakischen Staat. Daran soll sich vorerst auch nichts ändern. 100 Mill. ErgebnisbeitragBei Eon galt SPP zuletzt nur noch als reine Finanzbeteiligung. Als solche habe sie “keine große strategische Bedeutung” mehr gehabt, begründete eine Sprecherin den Verkauf, der in den nächsten Wochen abgeschlossen werden soll. Im vergangenen Jahr hatte die SPP-Beteiligung allerdings immerhin auch noch ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von gut 100 Mill. Euro in die Eon-Kassen gespült.Mit dem Verkauf von SPP gibt Eon den slowakischen Markt allerdings nicht komplett auf. Die Stromtochter ZSE will der Dax-Konzern behalten. Diese versorgt rund 1 Million Endkunden im Land mit Strom und betreibt zudem ein mehr als 35 000 Kilometer langes Strom-Verteilnetz.Vorstandschef Johannes Teyssen verwies darauf, dass Eon mit der Abgabe der SPP-Beteiligung “mit hohem Tempo und sehr attraktiven Erlösen” die Fokussierung innerhalb Europas umgesetzt habe. Eon hatte sich ursprünglich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2013 Assets für 15 Mrd. Euro zu veräußern. Einschließlich der SPP-Transaktion sind die Desinvestitionen jetzt bereits auf knapp 17 Mrd. Euro angestiegen. In den kommenden Wochen will der Konzern zudem noch weitere Beteiligungen an deutschen Regionalversorgern an Kommunen abgeben. Auch der bereits vereinbarte Verkauf des ungarischen Gasgeschäfts, der ein Volumen von 0,8 bis 1,2 Mrd. Euro haben soll, ist noch nicht endgültig in trockenen Tüchern. Damit könnte sich die Gesamtsumme des Desinvestitionsprogrammes noch auf rund 19 Mrd. Euro erhöhen.Eon äußerte sich nicht konkret dazu, was mit dem Verkaufserlös aus dem SPP-Geschäft geschehen soll. Der Konzern hatte sein Verkaufsprogramm der vergangenen gut zwei Jahre aber im Wesentlichen mit dem Abbau der hohen Finanzverbindlichkeiten begründet. Ende September hatte der Energiekonzern Nettofinanzverbindlichkeiten in Höhe von knapp 14,8 Mrd. Euro in den Büchern stehen. Im Jahr 2012 verfehlte der Versorger wegen der schwachen Ergebnisentwicklung wohl auch das selbst gesteckte Ziel einer Verschuldungsquote (Nettofinanzschulden/Ebitda) von höchstens 3,0.Eon ist nicht der einzige Versorger mit einem Desinvestitionsprogramm. Nach Berechnungen der LBBW summieren sich die Verkaufsprogramme der europäischen Energiekonzerne der vergangenen Jahre auf fast 78 Mrd. Euro.—– Wertberichtigt Seite 8