EQT kauft abermals in Deutschland zu. Dieses Mal übernimmt der Finanzinvestor aus Schweden das auf thermische Isolierungen spezialisierte Unternehmen Va-Q-Tec aus Würzburg. Die Vollzugsbedingungen für das Übernahmeangebot seien erfüllt, teilte Va-Q-Tec am Freitag mit. Die Übernahme ist demnach für den 6. Juli geplant. Direkt übernommen wird Va-Q-Tec den Plänen zufolge von der in München ansässigen GmbH Fahrenheit Acquico, die nach Angaben der BaFin letztendlich zum schwedischen Investmentunternehmen EQT gehört.

EQT hatte zusammen mit den Gründern von Va-Q-Tec und mit Unterstützung des Staatsfonds Mubadala aus Abu Dhabi sowie des britischen Private-Equity-Hauses Cinven ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für die Aktien der Va-Q-Tec AG abgegeben.

Die im Jahr 2000 gegründete Va-Q-Tec stellt unter anderem Transportboxen und Container mit Wärme- und Kältedämmung her, etwa für Medikamente und Corona-Testkits. Seit 2016 ist das Unternehmen börsennotiert. Neben dem Stammsitz in Würzburg verfügt es über weitere Standorte in Europa, Amerika und Asien.

Direkt nach der Übernahme plant EQT eine Kapitalerhöhung um 10% zu 26 Euro je Aktie zu zeichnen – „zur Finanzierung zusätzlicher Entwicklungsmöglichkeiten“, wie Joachim Kuhn, Gründer und CEO der Va-Q-Tec, erklärte. Matthias Wittkowski, Partner beim EQT Private-Equity-Beratungsteam, kündigte an, einen weltweiten Anbieter für Hochleistungsisolationstechnik aufzubauen.

EQT plant nach erfolgreichem Vollzug des Übernahmeangebots ein Delisting der Va-Q-Tec-Aktien mittels eines Delisting-Erwerbsangebots, weshalb die Parteien unmittelbar nach der heutigen Kenntnisnahme von dem Prüfungsverzicht der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde eine Delisting-Vereinbarung abgeschlossen hätten. Ferner ist gegenwärtig vorgesehen, in der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung über den Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen der Bieterin und Va-Q-Tec zu beschließen.

Der Kurs der Aktie notiert derzeit bei 26,20 Euro. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von 351 Mill. Euro.