Ergebnis von Axel Springer leidet unter Konzernumbau

Döpfner treibt digitale Ausrichtung 2014 voran

Ergebnis von Axel Springer leidet unter Konzernumbau

wf Berlin – Der Umbau des Verlagskonzerns Axel Springer hat Spuren in der Ertragsrechnung hinterlassen. Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) der fortgeführten Aktivitäten ermäßigte sich 2013 um 8,9 % auf 454,3 Mill. Euro. Je Aktie erzielte der Konzern noch 1,34 Euro nach 1,64 Euro im Vorjahr. Gleichwohl soll die Dividende auf 1,80 (i.V. 1,70) Euro steigen. Mit Blick auf das Ergebnis des gesamten Jahres, die niedrige Verschuldung und die erwarteten Zahlungen von der Funke-Mediengruppe könne sich das Unternehmen diese Dividende leisten, sagte Finanzvorstand Lothar Lanz bei der Bilanzpressekonferenz des Verlags in Berlin. Die Kosten für Restrukturierung und Launch hatten, die auf dem Ebitda lasten, lagen mit 58,7 und 33,8 Mill. Euro im erwarteten und angekündigten Korridor.Für 2014 rechnet Vorstandschef Mathias Döpfner mit einem Wachstumsplus beim Ebitda und beim Gewinn je Aktie “im kleineren zweistelligen” Prozentbereich. Der Konzernumsatz, der 2013 für die fortgeführten Aktivitäten um 2,3 % auf 2 801 Mill. Euro gestiegen war, wird Döpfner zufolge in diesem Jahr im Bereich eines mittleren einstelligen prozentualen Plus liegen. Springer hatte im vergangenen Jahr für 920 Mill. Euro an die Funke-Gruppe verschiedene Traditionsprodukte wie das “Hamburger Abendblatt” und die Fernsehzeitschrift “Hörzu” verkauft. Neu erworben hatte Springer den Fernsehsender N 24.Der Markt reagierte enttäuscht auf die Ankündigung. Der Kurs des MDax-Wertes ermäßigte sich im Xetra-Handel um 4,4 % auf 47,70 Euro. Die Aktie hatte damit in diesem Marktsegment den zweithöchsten Verlust des Tages zu verzeichnen. Zukäufe im VisierDie Kasse ist nach dem Deal mit Funke gut gefüllt, machte Lanz deutlich. Wenn die erste Rate von der Funke-Gruppe fließe, sei Springer schuldenfrei, sagte Lanz. Es gebe Spielraum für Akquisitionen. Döpfner machte deutlich, dass der Umbau zum digitalen Medienhaus weiter vorangetrieben werden soll – durch Zukäufe, aber auch durch eigene Entwicklungen. Konkreter wollte er dazu nicht werden. Der Anteil digitaler Medien am Ebitda war 2013 auf knapp 62 (49) % gestiegen.Bei der Tageszeitung “Die Welt” und dem Boulevardblatt “Bild” lässt sich Springer nun auch Online-Inhalte bezahlen. Bei der Welt seien in den ersten sechs Monaten seit Einführung des Bezahlmodells 47 000 digitale Abonnements verkauft worden, bei Bild 152 000. Neu gegliedert hat der Konzern im Zuge des Umbaus seine Geschäftssegmente. Diese untergliedern sich nun in Bezahlangebote mit einer um Restrukturierungs- und Launchkosten bereinigten Ebitda-Rendite von 21 %, Vermarktungsangebote mit 14 % Rendite sowie Rubrikenangebote mit 41 %. Viertes Segment sind Services/Holding.