Erholung in China stützt Autokonzerne

Verlust von Daimler geringer als befürchtet - VW-Absatz schrumpft langsamer

Erholung in China stützt Autokonzerne

sck/ste München/Hamburg – Trotz heftiger Absatz- und Ergebnisdämpfer infolge der Coronakrise wächst bei den Anlegern die Hoffnung, dass die deutschen Autohersteller das Tief dank der Konjunkturerholung in China allmählich überwinden werden. Die Quartalseckdaten von Daimler und die Absatzzahlen des Volkswagen-Konzerns für Juni sind für die Investoren Hinweise darauf, dass die durchgerüttelte Branche sich auf dem Weg der Besserung befindet.So fielen die operativen Verluste des Stuttgarter Auto- und Nutzfahrzeugherstellers im zurückliegenden Dreimonatsabschnitt deutlich geringer aus als von Analysten zuvor befürchtet. Der Konzern verbuchte zwar im zweiten Quartal einen Fehlbetrag auf Ebene des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern von 1,7 Mrd. Euro, der Markt rechnete allerdings mit einem Defizit von 2,1 Mrd. Euro. Für die Schwaben war es der zweithöchste Quartalsverlust in der Unternehmensgeschichte nach einem Minus von fast 2 Mrd. Euro zum Jahresschluss 2008 – damals mitten in der Finanzmarktkrise.Daimler legt den vollständigen Zwischenbericht am kommenden Donnerstag vor. Die Präsentation könnte Konzernchef Ola Källenius dazu nutzen, Details der geplanten schärferen Sparmaßnahmen im Personalbereich zu nennen. Zuletzt kündigte Personalvorstand Wilfried Porth an, dass die Stellenstreichungen mehr als 15 000 Arbeitsplätze betreffen würden (vgl. BZ vom 14. Juli). Nun wird spekuliert, dass es rund 20 000 sein könnten.Die Anleger reagierten auf die vorläufigen Zahlen erleichtert. Die Aktie von Daimler gewann zum Wochenschluss in der Spitze 5,9 % an Wert und beendete den Xetra-Handel bei 39,34 Euro (+4,4 %). Das Papier führte damit den Dax an und zog andere Autowerte mit. Die BMW-Stammaktie notierte um 1,6 % fester, der VW-Titel legte um 2,2 % auf 144,44 Euro zu.Daimler halfen eingeleitete Sparmaßnahmen, die Kurzarbeit, der zeitweilige Produktionsstopp in der Werken und zugleich die Erholungstendenzen auf dem größten Absatzmarkt China. Von Letzterem profitierte auch der Wettbewerber aus Wolfsburg. Während die weltweiten Fahrzeugverkaufszahlen im zweiten Quartal in allen anderen Regionen um zweistellige Prozentwerte schrumpften, erhöhten sich die Auslieferungen nach Angaben des weltgrößten Fahrzeugbauers in China um 0,7 % – nach einem Minus von 35 % in den ersten drei Monaten. Insgesamt verlangsamte sich bei Volkswagen im Juni der Rückgang der weltweiten Fahrzeugauslieferungen weiter. – Wertberichtigt Seite 6 Berichte Seite 7