Lkw-Industrie

Erholung von Traton beschleunigt sich

Im zweiten Quartal steigt der Umsatz nach vorläufigen Zahlen um mehr als die Hälfte. Das operative Ergebnis ist auch einschließlich der Ausgaben für die Restrukturierung von MAN klar positiv.

Erholung von Traton beschleunigt sich

jh München

Die Erholung der Lkw-Industrie hat sich in den vergangenen Monaten beschleunigt. Das schlägt sich in den vorläufigen Quartalszahlen von Traton nieder. Die Nutzfahrzeugholding des Volkswagen-Konzerns steigerte in den drei Monaten von April bis Juni den Umsatz auf rund 7 (i.V. 4,4) Mrd. Euro. Damit ist das Niveau von 2019 erreicht, als es 7,1 Mrd. Euro waren. Im zweiten Quartal des Vorjahres hatten sich die Folgen der Coronakrise mit einem Erlösrückgang um 38% am stärksten ausgewirkt.

Das bereinigte operative Ergebnis des Unternehmens mit den Marken Scania und MAN fiel nun im zweiten Abschnitt mit 600 Mill. Euro klar positiv aus nach –382 Mill. Euro im Vorjahresquartal und 573 Mill. Euro 2019. Auch unbereinigt, das heißt einschließlich des Aufwands für die Restrukturierung von MAN Truck & Bus, war das Ergebnis mit 300 Mill. Euro positiv. Die Neuordnung von MAN mit einem Stellenabbau kostete in der ersten Hälfte dieses Jahres rund 670 Mill. Euro, wie Traton mitteilt. Das operative Ergebnis stieg in dieser Zeitspanne auf rund 450 (–220) Mill. Euro. Der Umsatz wuchs auf rund 13,6 (10,1) Mrd. Euro. 2019 waren es 13,54 Mrd. Euro gewesen.

Wegen der guten Entwicklung in den ersten sechs Monaten rechnet der Vorstand nun damit, dass Traton in diesem Jahr eine operative Rendite am oberen Ende der Spanne von 5 bis 7% erreichen kann. Im zweiten Quartal erzielte Traton rund 8,6 (–8,7)%, im ersten Halbjahr etwas mehr als 8 (–2,2)%. Das obere Ende wird nun auch für die Zielspanne von 500 Mill. bis 700 Mill. Euro des Netto-Cash-flow im Industriegeschäft angepeilt. Mehr als 500 (–47) Mill. Euro erreichte Traton schon in den ersten sechs Monaten, rund 100 (–179) Mill. Euro im zweiten Quartal. Sowohl die Prognose für das operative Ergebnis als auch diejenige für den Mittelzufluss lassen die Restrukturierung von MAN sowie die am 1. Juli vollzogene Akquisition des US-ame­rikanischen Lkw-Herstellers Navistar außen vor.

Über den Auftragseingang hatte Matthias Gründler, der Vorstandsvorsitzende von Traton, schon in der Hauptversammlung berichtet; dieser habe den Rekordwert aus dem Vorquartal übertroffen (vgl. BZ vom 1. Juli). Nach den vorläufigen Zahlen bestellten Kunden im zweiten Quartal mehr als 89000 (33300) Fahrzeuge. Der Auftragseingang im ersten Halbjahr stieg auf rund 170000 (87400) Lkw und Busse.