Telekommunikation

Ericsson räumt ab bei 5G

Beim Bau von 5G-Rechenzentren für die Datenübertragung bleiben chinesische Zulieferer wie Huawei und ZTE in Deutschland außen vor. Vodafone gab einen Vertrag für das sogenannte Kernnetz mit dem schwedischen Konzern Ericsson bekannt, die Laufzeit...

Ericsson räumt ab bei 5G

dpa-afx Düsseldorf

Beim Bau von 5G-Rechenzentren für die Datenübertragung bleiben chinesische Zulieferer wie Huawei und ZTE in Deutschland außen vor. Vodafone gab einen Vertrag für das sogenannte Kernnetz mit dem schwedischen Konzern Ericsson bekannt, die Laufzeit beträgt fünf Jahre. Die anderen beiden deutschen Netz­betreiber, Telefónica und die Deutsche Telekom, setzen ebenfalls nicht auf Huawei.

Im Antennennetz, das nur die Antennen umfasst und keine Datenverarbeitung beinhaltet, sieht das allerdings anders aus: Vodafone und die Deutsche Telekom arbeiten hier mit Ericsson und Huawei, Telefónica hat hier Verträge mit Nokia und Huawei. Nach einer langen politischen Debatte um Sicherheitsbedenken gegen Huawei und andere Technologiekonzerne aus China hatte der Bund im vergangenen Jahr strenge Zertifizierungsauflagen festgelegt. Danach können auch chinesische Anbieter wie Huawei und ZTE beim 5G-Ausbau mitmachen. Bei der Zertifizierung durch deutsche Behörden gibt es aber ein Art politisches Veto-Recht. Das wurde in der Telekommunikationsbranche als Unsicherheitsfaktor für die Firmenpläne wahrgenommen.

Vodafone betont, dass die Entscheidung für Ericsson gefallen sei, weil der schwedische Anbieter die beste Leistung biete. Zudem wird darauf verwiesen, dass man schon lange mit Ericsson zusammen arbeite. Dem Vernehmen nach war neben weiteren Herstellern auch Nokia in der engeren Auswahl.

Beim 5G-Antennennetz von Vodafone wird Technik von Huawei und von Ericsson verbaut. Dieser Teil des Netzes gilt als weniger kritisch, weil Daten hier nur weitergeleitet und nicht verarbeitet werden. Allerdings wird bei 5G die klare örtliche Trennung zwischen Kernnetz und Antennennetz teilweise aufgehoben. Denn beim „Mobile Edge Computing“ kommen Minirechner zum Einsatz, die unweit der Antennen hängen, etwa in Fabrikhallen. Dadurch soll Echtzeit-Kommunikation in lokalen Datenräumen ermöglicht werden. Das ist für „Campusnetze“ der Industrie wichtig. Die Vereinbarung mit Ericsson betrifft nur das öffentliche Kernnetz.