Etihad lässt die Finger von Lufthansa

Kooperation soll aber ausgebaut werden - Festhalten an Partnerstrategie

Etihad lässt die Finger von Lufthansa

lis Frankfurt – Die arabische Fluggesellschaft Etihad will sich nicht an der Lufthansa beteiligen. Derzeit gebe es für einen solchen Schritt keine Pläne, sagte Etihad-Chef James Hogan am Mittwoch am Rande einer Branchenkonferenz in Dublin. Hingegen sei geplant, die Zusammenarbeit mit der Lufthansa in anderen Feldern zu vertiefen, beispielsweise für mehr Strecken Code Shares zu vereinbaren. Die deutsche Airline und der Air-Berlin-Großaktionär aus Abu Dhabi hatten im Dezember angekündigt, auf einigen wenigen Verbindungen Gemeinschaftsflüge anzubieten (vgl. BZ vom 17.12.2016). Seitdem hatte es immer wieder Spekulationen gegeben, Etihad könnte sich über eine Kapitalerhöhung an Lufthansa beteiligen, zuletzt hatte die italienische Zeitung “Il Messaggero” darüber berichtet (vgl. BZ vom 18. Januar)Festhalten will Etihad laut Hogan an der Strategie, mit Hilfe von Beteiligungen an Partner-Airlines das eigene Netzwerk zu erweitern und für zusätzliches Passagieraufkommen zu sorgen. Die Partnerschaftsstrategie der Etihad Aviation Group sei “zentrales Element für das wirtschaftliche Wachstum des Unternehmens”, betonte der Etihad-CEO. Die getätigten Investitionen hätten den Etihad-Umsatz um “Hunderte Millionen Dollar” gesteigert.Allerdings räumte Hogan ein, dass man im Falle von Air Berlin und Alitalia “größere Herausforderungen” zu schultern gehabt habe. Er sei aber davon überzeugt, dass die Strategie von Air Berlin mittlerweile “auf einem guten Weg” sei. Alitalia finalisiere gerade ihren Businessplan, um “ihre Herausforderungen anzugehen”. Beide Unternehmen stecken trotz diverser Finanzspritzen tief in den roten Zahlen.Die Partnerstrategie habe dazu beigetragen, dass aus der einst 300 Mill. Dollar schweren Etihad eine Luftfahrtgruppe geworden ist, die Erträge von 26 Mrd. Dollar erwirtschaftet, hob Hogan hervor. Der australische Manager soll allerdings seit geraumer Zeit unter Druck stehen, weil die Eigentümer der Airline-Gruppe angeblich mit der wirtschaftlichen Performance des Unternehmens und vor allem seiner Beteiligungen unzufrieden sind. Anfang des Jahres war gar darüber spekuliert worden, dass Hogan seinen Job verlieren könnte.