Im DatenraumSteigende Investitionen

Europas Gründerszene wittert Morgenluft

Europäische Startups ziehen wieder mehr Geld an. Doch die Unterschiede in der Wagniskapitalfinanzierung auf Länderebene sind groß. Zugleich machen den Gründern viele nationale Gesetzgebungen zu schaffen.

Europas Gründerszene wittert Morgenluft

Steigende Investitionen

Europas Gründerszene wittert Morgenluft

kro Frankfurt

In der europäischen Startup-Welt stehen die Zeichen langsam wieder auf Aufschwung. Nachdem die Investitionen in hiesige Jungfirmen drei Jahre in Folge zurückgegangen sind, dürften sie laut Hochrechnungen in diesem Jahr nun um 7% auf rund 44 Mrd. Dollar steigen. Das geht aus dem „State of European Tech“-Report des Londoner Venture-Capital-Investors Atomico hervor. Die Summe entspricht zwar nicht mal der Hälfte dessen, was im Rekordjahr 2021 zusammengekommen ist, als das Geld billig und die Zahl der Börsengänge so hoch wie nie zuvor war. Der Optimismus unter Gründern nehme aber trotzdem wieder zu.

Gemessen am Finanzierungsvolumen nach Ländern dürfte der Optimismus in Großbritannien wohl am größten sein. Startups mit Sitz auf der Insel haben bislang mehr als 14 Mrd. Dollar erhalten und das Niveau von 2024 damit schon jetzt locker übertroffen. Das Land liegt auch bei den Investitionen im Verhältnis zur Wirtschaftskraft vorn – allerdings kommt es mit derzeit 0,35% vom BIP noch lange nicht an die Verhältnisse in den USA heran, wo sich die Startup-Investments zuletzt auf 0,78% des BIP beliefen.

Im deutschsprachigen Raum liegt der Anteil zwar nur bei 0,14%. Immerhin steht Deutschland aber mit Blick auf die absolute Zahl, also mit 7,4 Mrd. Dollar, die bislang hierzulande in die Tech-Szene geflossen sind, auf Platz Zwei. Frankreich liegt mit gut 6 Mrd. Dollar auf Platz Drei.

Trotz der neuen Zuversicht gibt es für Gründer auf dem Kontinent aber nach wie vor große Herausforderungen. So stellen die zahlreichen nationalen Gesetzgebungen für die meisten mittlerweile die größte Wachstumshürde dar. Der regulatorische Flickenteppich macht Startups derzeit sogar mehr zu schaffen als das Thema Steuern oder Kapitalmarktzugang.