Bahnstreik

EVG berät über Streiks

Bahnreisende müssen sich in der Hauptreisezeit auf Streiks einstellen, die Gewerkschaft EVG berät derzeit über mögliche Warnstreiks. Dagegen schlägt die Bahn eine Schlichtung in dem Tarifkonflikt vor.

EVG berät über Streiks

Bahn-Reisenden droht wieder Streik

Reuters Berlin

Bahnreisende müssen sich kommende Woche zur Ferienzeit womöglich auf einen weiteren Streik einstellen. Bei der Eisenbahngewerkschaft EVG deutet sich Insidern zufolge für Dienstag ein 24-stündiger Arbeitskampf an. Dies sei jedoch noch nicht endgültig, eine Einscheidung dazu falle am Donnerstag, sagte eine mit der Sache vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Die EVG erklärte dazu, im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn (DB) würden derzeit alle Optionen geprüft. Der Staatskonzern schlug derweil eine Schlichtung vor. "Damit soll der Tarifkonflikt ohne weitere Streiks in der Ferienzeit beigelegt werden", teilte die Bahn mit. Die EVG solle bis Freitagmittag eine Rückmeldung geben.

Vorige Woche hatte die EVG die Verhandlungen mit dem Staatskonzern DB für gescheitert erklärt und ihre Mitglieder zur Urabstimmung aufgerufen. Dies dürfte etwa vier bis fünf Wochen dauern, danach wären unbefristete Streiks möglich. In der Debatte war zuletzt auch eine Schlichtung. Die EVG hatte aber zunächst betont, jetzt stünde die Urabstimmung im Fokus. Später hieß es dann, man sei auch offen für eine Schlichtung. Beide Seiten hatten sich wiederholt verhandlungsbereit gezeigt.

Die EVG hatte ursprünglich 12% mehr Lohn gefordert, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr - bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen, darunter etwa 180.000 bei der Deutschen Bahn. Jüngst konnte die EVG Tarifabschlüsse mit mehreren privaten Konkurrenten des Staatskonzerns erzielen.

Die Bahn hatte zuletzt einen "hohen Festbetrag" sowie einen zusätzlichen Inflationsausgleich von 2850 Euro netto bei 27 Monaten Laufzeit und weiteren strukturellen Verbesserungen in Aussicht gestellt. EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay erklärte vorige Woche, Verhandlungsstand mit der Bahn sei zuletzt ein Festbetrag von 400 Euro in zwei Schritten gewesen - im Dezember 2023 und im August 2024. Dies sei nicht ausreichend.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.