Chemieindustrie

Evonik gelingt Auftakt nach Maß

Der Chemiekonzern Evonik ist mit Schwung in den neuen Turnus gestartet. Trotz ungewisser Kriegsfolgen wird die Gesamtjahresprognose bestätigt.

Evonik gelingt Auftakt nach Maß

ab Düsseldorf

Der Chemiekonzern Evonik ist schwungvoll in den neuen Turnus gestartet. Nach vorläufigen Zahlen kletterte der Konzernumsatz im ersten Quartal um 34% auf 4,5 Mrd. Euro, zugleich stieg das bereinigte operative Ergebnis um ein Viertel auf 735 Mill. Euro, wie Evonik mitteilte. Analysten hatten im Schnitt für das Auftaktquartal nur mit einem operativen Ergebnis von 652 Mill. Euro gerechnet.

Wenngleich auch die Essener ihre Erwartungen an das weltwirtschaftliche Wachstum eindampfen, wird der Anfang März gegebene Ausblick für 2022 explizit bestätigt – vorausgesetzt, es kommt zu keiner weiteren Verschärfung der geopolitischen Lage. Den Konzernumsatz erwartet der Chemiekonzern im Gesamtjahr in einer Größenordnung von 15,5 bis 16,5 (2021: 15) Mrd. Euro, für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werden 2,5 bis 2,6 (2,4) Mrd. Euro in Aussicht gestellt.

„Wir konnten über alle Divisionen hinweg die Verkaufspreise erfolgreich anpassen und damit höhere variable Kosten kompensieren“, wird Vorstandschef Christian Kullmann zitiert. Wachstumstreiber waren die Divisionen Nutrition & Care sowie Performance Materials. Insbesondere das Geschäft mit Aminosäuren für Tierfutter profitierte von steigender Nachfrage und höheren Preisen. Im Bereich der Performance Materials führte die höhere Nachfrage in Kombination mit verbesserten Verkaufspreisen für C4-Produkte zur Ergebnissteigerung. Dahinter steht auch, dass die Preise für rohölbasierte Produkte an die Preisentwicklung von Rohbenzin (Naphtha) gekoppelt sind. Im aktuellen Umfeld sei das eine natürliche Absicherung gegen höhere Rohölpreise, heißt es.

Die gestiegenen Inputkosten spiegeln sich allerdings auch in der gestiegenen Kapitalbindung im Working Capital. So verringerte sich der freie Cashflow im ersten Quartal auf 133 (i.V. 312) Mill. Euro. „Zudem haben wir vorsorglich höhere Lagerbestände aufgebaut, um uns für mögliche Unterbrechungen von Lieferketten zu rüsten“, sagt CFO Ute Wolf.

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