Kernsegment schwächelt

Evotec enttäuscht mit Ergebnis und bekräftigt Prognose

Evotec bekräftigt zwar nach einem bei der Profitabilität enttäuschenden ersten Quartal die Finanzziele für 2024. Doch die Neuausrichtung des Wirkstoffforschers steht noch am Anfang, Fragen zum weiteren Kurs bleiben offen.

Evotec enttäuscht mit Ergebnis und bekräftigt Prognose

Evotec enttäuscht mit Ergebnis und bekräftigt Prognose

Wirkstoffforscher gibt Gentherapie auf

ste Hamburg

Das in einer Neuausrichtung steckende Hamburger Wirkstoffforschungsunternehmen Evotec ist im ersten Quartal mit einem Umsatzrückgang um 2% auf knapp 209 Mill. Euro sowie einem auf 7,8 (i.V. 34,3) Mill. Euro geschrumpften bereinigten operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) in das Geschäftsjahr 2024 gestartet. Der MDax-Konzern verfehlte mit der verschlechterten Profitabilität Markterwartungen, bekräftigte aber bei der Vorlage von Quartalszahlen am Mittwoch den zuletzt am 24. April veröffentlichten Jahresausblick.

Dieser sieht für 2024 neben einem Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich eine Steigerung des bereinigten Ebitda im mittleren zweistelligen Prozentbereich vor. Anlässlich der am 14. August geplanten Publikation des Halbjahresberichts soll es eine „konkretisierte“ Prognose geben. Dann ist der im April berufene künftige Vorstandschef Christian Wojczewski rund sechs Wochen im Amt. Das Unternehmen hatte im April auch eine Aktualisierung des Mittelfristausblicks im Zuge der Veröffentlichung des Halbjahresberichts angekündigt.

Standortschließung in Österreich

Evotec bekräftigte das Ziel, sich im Zuge der Neuausrichtung stärker auf profitables Wachstum zu fokussieren. Durch Anpassungen in der Größe und bei Standorten soll ein positiver Ebitda-Beitrag von jährlich über 40 Mill. Euro erreicht werden. Ein erster Effekt wird im zweiten Halbjahr erwartet. Zu den Maßnahmen gehört ein inzwischen beschlossener Rückzug aus der Gentherapie. Den Standort Orth in Österreich mit rund 40 Beschäftigten will Evotec schließen.

Seit dem ersten Quartal ersetzen Shared R&D, das Kerngeschäft der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit Partnern, sowie Just-Evotec Biologics, der kleinere Biologika-Geschäftsbereich, die bisherigen Segmente EVT Execute und EVT Innovate. Wie Evotec mitteilte, sanken die Erlöse von Shared R&D im ersten Quartal um 23% auf 155 Mill. Euro. Das Unternehmen verwies auf ein herausforderndes Marktumfeld im transaktionalen Geschäft. Just-Evotec Biologics legte hingegen auf 53,5 (i.V. 11,1) Mill. Euro zu.

Die Evotec-Aktie schloss 0,7% fester bei 9,61 Euro. Vor einem Monat war nach einem Kurssturz ein Siebenjahrestief von 8,52 Euro erreicht worden.

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