Evotec erfreut Anleger mit neuer Bayer-Allianz

Meilensteinpotenzial von 330 Mill. Euro

Evotec erfreut Anleger mit neuer Bayer-Allianz

ste Hamburg – Das Wirkstoffforschungsunternehmen Evotec hat sich mit Bayer auf eine neue strategische Allianz im Bereich Frauengesundheit verständigt und damit Anleger erfreut. Die Aktien der Hamburger MDax-Gesellschaft legten um bis zu 4 % zu, während sich Papiere des Leverkusener Dax-Konzerns in der Spitze um 1,9 % verteuerten.Wie beide Seiten mitteilten, wurde eine fünfjährige Multi-Target-Allianz vereinbart, die zu neuen Therapien für das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) führen soll. PCOS gilt als häufigste endokrine Erkrankung bei Frauen, die mit einer Stoffwechselerkrankung in Verbindung gebracht wird und der häufigste Grund von Unfruchtbarkeit ist. Die Erkrankung betrifft nach Angaben der Unternehmen etwa 5 bis 10 % der weiblichen Bevölkerung.”Polyzystisches Ovarialsyndrom ist eine bei Frauen verbreitete, unterdiagnostizierte und unterbehandelte Erkrankung, die mit verschiedenen ernsthaften Begleiterscheinungen einhergeht”, erklärte Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec. Die derzeit verfügbaren Behandlungsoptionen seien begrenzt und unzureichend. Jörg Müller, Führungsmitglied der Division Pharmaceuticals bei Bayer und Leiter Forschung und Entwicklung, verwies auf einen weltweit hohen ungedeckten medizinischen Bedarf bei Frauen, die an PCOS litten. Die neue Forschungsallianz werde Bayers Forschungsaktivitäten im Bereich Frauengesundheit ideal ergänzen. ForschungszahlungenBeide Unternehmen wollen im Rahmen der neuen Partnerschaft Zielstrukturen und Technologieplattformen beitragen, um neue Behandlungsoptionen zu entwickeln. Zudem werde die Allianz Zugriff auf Zielstrukturen erhalten, die aus der im Oktober 2019 verkündeten Partnerschaft von Evotec mit dem US-Biotechnologieunternehmen Celmatix resultieren. Evotec erhält den Angaben zufolge von Bayer eine Vorabzahlung von 6,5 Mill. Euro sowie Forschungszahlungen von 10 Mill. Euro über fünf Jahre. Zudem könnte das Wirkstoffforschungsunternehmen präklinische, klinische und kommerzielle Meilensteinzahlungen von insgesamt mehr als 330 Mill. Euro sowie potenzielle Beteiligungen an Nettoumsätzen bis zu einem niedrigen zweistelligen Prozentbereich erzielen, hieß es weiter.Die Hamburger hatten 2012 mit Bayer eine erste, auf fünf Jahre angelegte strategische Multi-Target-Allianz abgeschlossen. Aus der Zusammenarbeit waren drei klinische und ein präklinischer Wirkstoffkandidat hervorgegangen, die derzeit zu einem Medikament zur Behandlung von Endometriose – Zysten und Entzündungen, die sich an Eierstöcken, Darm oder Bauchfell ansiedeln können – entwickelt werden. Im Jahr 2016 wurde eine zweite Forschungspartnerschaft für klinische Kandidaten zur Behandlung von Nierenerkrankungen vereinbart.