cru Frankfurt – Der Bieterwettbewerb um eine Minderheitsbeteiligung am Oldenburger Energiekonzern EWE steht kurz vor dem Abschluss. Das wird aus Finanzkreisen bestätigt. Als letzte zwei Bieter verblieben sind ein Konsortium des Versicherers Allianz mit dem australischen Infrastrukturinvestor Macquarie einerseits sowie die französische Investmentgesellschaft Ardian andererseits. Vorne liegen nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters die Franzosen. Die Entscheidung treffen letztlich in den kommenden Wochen die Gremien der kommunalen Eigentümer.Ende September war die Angebotsfrist für die 26-Prozent-Beteiligung an EWE mit einem erwarteten Preis von rund 1,3 Mrd. Euro abgelaufen. Investoren wurden mit stabilen Erträgen aus regulierten Stromnetzen angelockt. Die mit der Versteigerung des Anteils betraute Investmentbank Citigroup lehnte eine Stellungnahme ab.Aus dem Kreis bevorzugter Bieter ausgeschieden waren der Vermögensverwalter DWS, der niederländische Pensionsfonds PGGM und der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life. Eine Entscheidung des Aufsichtsrats und der Kommunen, denen die Anteile gehören, wird spätestens Mitte Dezember erwartet.EWE gehört zu den fünf größten deutschen Versorgern und hat 2018 einen Umsatz von 5,7 Mrd. Euro, einen operativen Gewinn von 800 Mill. Euro und ein Konzernergebnis von 167 Mill. Euro erzielt. Das Unternehmen versorgt mit 8 500 Beschäftigten 1,4 Millionen Kunden mit Strom und 1,8 Millionen Kunden mit Gas sowie Breitband.Es gibt keinen Streubesitz. Die Mehrheit der Anteilseigner sind 21 Landkreise und Städte – darunter die Stadt Oldenburg. Die Weser-Ems-Energiebeteiligungen GmbH besitzt 64 %, die Energieverband Elbe-Weser Beteiligungsholding GmbH 20 und die Ems-Weser-Elbe Beteiligungs GmbH & Co. KG 6 %. EWE selbst hält 10 %. Die 6 %, die zuletzt noch von EnBW gehalten wurden, liegen jetzt bei der Ems-Weser-Elbe Beteiligungs GmbH & Co. KG als Tochter des Verbandes.