Expansion zieht EQS in die Verlustzone

Hohe Abschreibungen auf neue Kundenstämme

Expansion zieht EQS in die Verlustzone

jh München – Die Expansion des Geschäfts belastet EQS. Der Münchner Dienstleister für Online-Unternehmenskommunikation rutschte in den ersten neun Monaten 2016 mit einem Fehlbetrag von 107 000 Euro leicht in die Verlustzone. Im Vorjahreszeitraum hatte EQS noch einen Überschuss von 717 000 Euro erzielt. Grund ist in erster Linie der im dritten Quartal erstmals konsolidierte Kieler Finanzdatenanbieter Ariva.de: EQS hat ihren Anteil von 25,4 auf 50 % und eine Aktie aufgestockt.Als Folge der Expansion auch in der Schweiz und Großbritannien stieg der operative Aufwand von EQS in den neun Monaten um 38 % auf 16,9 Mill. Euro. Wegen der Abschreibungen auf erworbene Kundenstämme nahmen die Abschreibungen des Konzerns um 59 % auf knapp 1 Mill. Euro zu – laut EQS wie erwartet.Auf der anderen Seite legte dank der Expansion der Umsatz um 37 % auf 18 Mill. Euro zu, davon knapp ein Viertel im Ausland. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verbesserte sich um 17 % auf 1,5 Mill. Euro. Dagegen sackte der Überschuss auch ohne die Abschreibungen auf neue Kundenstämme, Kaufpreisallokation und Akquisitionskosten um 40 % auf 514 000 Euro ab. Der operative Cash-flow ging um ein Viertel auf 2,4 Mill. Euro zurück. EQS begründet dies unter anderem mit Wechselkurseffekten und einem hohen Forderungsbestand von Ariva.de.Wegen der Aufnahme von Krediten für die Expansion stiegen die Schulden um 40 % auf 9,2 Mill. Euro, die Eigenkapitalquote sank von 62 auf 50 %. Die liquiden Mittel schrumpften wegen der Zahlung von Kaufpreisen und der Dividende auf 352 000 Euro – verglichen mit Ende 2015 weniger als ein Zehntel.