FACC verdaut Betrugsfall und wächst kräftig
wb Frankfurt – Den schlagzeilenträchtigen Trickbetrug hat der österreichische Luftfahrtzulieferer FACC mit Verlust abgehakt. Die Neubewertung des Abschlusses 2015/16 ergab vor Steuern und Zinsen ein Minus von 58,8 Mill. statt erwarteter – 23 Mill. Euro. Die Bilanz 2016/17 sei nun aber unbelastet von dem Skandal. Mit steigenden Passagierzahlen und mehr Flugzeugauslieferungen steigerte das in Wien börsennotierte Unternehmen, das mit Avic einen chinesischen Mehrheitsaktionär hat, den Umsatz um 22 % auf 706 Mill. Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen drehte auf 26,9 Mill. Euro.FACC fiel Anfang 2016 auf einen Trick herein: Der vermeintliche Firmenchef hatte via Mail verlangt, Geld für ein Geschäft zu überweisen. Danach mussten die chinesische Finanzchefin sowie Gründer gehen. In der Suche nach den abgezwackten Millionen erwartet Konzernchef Robert Machtlinger, 10,8 Mill. von 52 Mill. Euro wiederzubekommen, wie er nach Berichten aus Wien gesagt hat. Die 10,8 Mill. Euro seien auf Bankkonten in China und Taiwan eingefroren. Hier gehe es um diplomatisches Geschick. Auch das Außenministerium sei eingebunden.Bedenklich stimmen die Führungsriege die Spannungen um Katar. Hier stünden 100 Boeing- und 40 Airbus-Maschinen auf der Orderliste. Ein Ausfall würde FACC merken, die für diese sowie Bombardier und Embraer tätig ist. FACC sei derzeit für beinahe alle Flugzeugentwicklungen präsent. Bis 2010/21 soll ein Umsatz von 1 Mrd. Euro erreicht werden.