Italiens Sportwagenproduzenten

Ferrari hängt die Konkurrenz ab

Während bei anderen Autoherstellern Absatz und Gewinne einbrechen, läuft es bei Ferrari und der Audi-Tochter Lamborghini weiter wie geschmiert.

Ferrari hängt die Konkurrenz ab

Bei Ferrari und Lamborghini läuft es rund

Bei Ferrari gibt es keine Anzeichen für ein Abbremsen – Audi-Tochter mit leichten Rückgängen

bl Mailand

Während die übrige Autoindustrie über Absatz- und Gewinneinbrüche klagt, zeigen sich bei den italienischen Sportwagenproduzenten Lamborghini und vor allem bei Ferrari kaum Bremsspuren. Ferrari hat auch im dritten Quartal den Umsatz, Absatz und Nettogewinn gesteigert. Zwischen Januar und September wurden 10.488 Fahrzeuge (plus 1%) ausgeliefert. Der Umsatz stieg um 8% auf 5,3 Mrd. Euro und der Nettogewinn um 7% auf 1,2 Mrd. Euro. Die Betriebsmarge (Ebit) legte gegenüber dem Vorjahr von 28,7 auf 29,9% zu.

Börse reagiert positiv

Die Börse reagierte positiv. Sowohl nach den Zahlen für das zweite Quartal als auch nach der Veröffentlichung des Strategieplans Anfang Oktober war der Aktienkurs deutlich eingebrochen. Analysten hatten seinerzeit noch bessere Zahlen und Prognosen erwartet. Dabei hatte das Unternehmen am 9. Oktober den Ausblick für 2025 nach oben korrigiert und eine Marge von über 29% angekündigt.

Während der Absatz in der Region Europa/Mittlerer Osten, die etwa 40% zu den Verkäufen beiträgt, leicht zulegte, ging er in Nord- und Südamerika (ca 30%) leicht und in China (inclusive Taiwan und Hongkong) deutlicher zurück. Ferrari steuert die Verkäufe gezielt und betreibt eine Politik der Verknappung. China trägt weniger als 10% zum Absatz bei.

Positiver Absatzmix

Der Sportwagenproduzent profitierte im Berichtszeitraum von einem positiven Verkaufsmix mit einem höheren Absatz-Anteil etwa von 12-Zylindern sowie von mehr Verkäufen der besonders margenstarken personalisierten Fahrzeuge, die in kleinen Sonderserien verkauft werden.

Die Kosten stiegen dem Unternehmen zufolge weniger stark als erwartet. Allerdings wirkten sich die US-Strafzölle sowie der schwache Dollar geringfügig stärker aus als vorhergesehen. Der Anteil von Fahrzeugen mit Hybridantrieben an den Verkäufen stieg gegenüber dem Vorjahr von 38 auf 43%. Ferrari will 2026 das erste vollelektrische Modell auf den Markt bringen. Allerdings geht das Unternehmen bei der Markteinführung vorsichtiger vor als ursprünglich geplant. Elektro-Autos sollen 2030 etwa 20% zu den Verkäufen beitragen. Ursprünglich sollte dieser Anteil 40% betragen.

Vorsichtig bei Elektrifizierung

Ähnlich vorsichtig ist die Audi-Tochter Lamborghini bei der Elektrifizierung. Sie will erst 2029 den ersten Stromer auf den Markt bringen, hat aber inzwischen für alle Modellreihen Hybrid-Antriebe im Angebot.

Stephan Winkelmann, CEO der Ertragsperle des VW-Konzerns, verfolgt grundsätzlich eine ähnliche Strategie wie Ferrari. Er profitiert von der Einbindung seines Unternehmens in den VW-Konzernverbund, etwa bei der Entwicklung alternativer Antriebe oder dem Einsatz von Materialien.

Lamborghini-Marge sinkt

Lamborghini hat vergleichbar gute Zahlen wie Ferrari vorgelegt. Doch es gibt leichte Bremsspuren. Bei einem Absatzrückgang von 3,2% zwischen Januar und September sank der Umsatz um 1% auf 2,4 Mrd. Euro. Der Nettogewinn ging um 12,7% auf 592 Mill. Euro zurück. Lamborghini weist eine Marge von 24,6% aus, nach 27,9% im vergangenen Jahr. Winkelmann sieht die Strategie des Unternehmens durch die vorgelegten Zahlen, die in einem von Strafzöllen und ungünstigem Wechselkursumfeld erzielt worden seien, bestätigt.