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Ferrari will dieses Jahr noch einen Zahn zulegen

Der italienische Sportwagenhersteller Ferrari hat die Erwartungen im vergangenen Jahr übertroffen und ist auch für 2023 optimistisch.

Ferrari will dieses Jahr noch einen Zahn zulegen

bl Mailand

Der italienische Sportwagenproduzent Ferrari will nach dem Rekordjahr 2022 in diesem Jahr noch mal beschleunigen. Die Basis dafür ist laut CEO Benedetto Vigna im Vorjahr mit neuen Modellen wie dem SUV Purosangue gelegt worden, der 2023 aber „wahrscheinlich“ noch weniger als 20% zum Absatz beitragen werde. Angesichts steigender Kosten für Rohmaterialien und Energie, die die Marge 2022 leicht gedrückt haben, erhöht Ferrari die Preise. Das Orderbuch ist so voll, dass damit die Produktion bis weit ins Jahr 2024 hinein ausgelastet ist.

Das zu 22,9% von der Beteiligungsholding Exor der Familie Elkann-Exor kontrollierte Unternehmen hat seine Auslieferungen 2022 um 18,5% auf 13221 Fahrzeuge und den Umsatz um 19,3% auf 5,1 Mrd. Euro gesteigert. Die Betriebsmarge ging leicht auf 24,1 (i.V. 25,2)% zurück. Der Nettogewinn stieg um 13% auf 939 Mill. Euro. Haupttreiber der positiven Entwicklung waren der Portofino M und die Modell-Familie SF 90. Auch aus der Formel 1, wo es für Ferrari besser lief als 2021, und dem Lifestyle-Geschäft flossen dem Unternehmen mehr Erträge zu.

Wichtigster Markt blieb die Region Europa/Mittlerer Osten, wo 5958 (5492) Autos verkauft wurden. Trotz der Corona-Pandemie kamen die prozentual stärksten Zuwächse aus China (inklusive Hongkong und Taiwan) mit einem Plus von 72,6% auf 1552 Verkäufe. Nord- und Südamerika trugen 3447 Einheiten (plus 22,8%) zu den Verkäufen bei.

Die Beschäftigten erhalten eine Prämie von jeweils 13500 Euro, etwa 1500 Euro mehr als 2021. Investoren reagierten positiv auf die Zahlen: Der Kurs legte im Verlauf an der Mailänder Börse um 6% zu. Die Marktkapitalisierung liegt bei 44,5 Mrd. Euro.

Für 2023 erwartet Konzernchef Vigna Erlöse von 5,7 Mrd. Euro und eine operative Marge von 26%. Der Gewinn je Aktie soll auf 6,00 bis 6,20 (5,09) Euro je Aktie steigen.

Das Unternehmen will dieses Jahr für bis zu 200 Mill. Euro eigene Aktien zurückkaufen und vier neue Modelle auf den Markt bringen. Der Ausbau der Produktionsstätten für die Fertigung von Elektroautos kommt laut Vigna gut voran. Derzeit hat das Unternehmen drei Modelle mit Hybridantrieb im Angebot, die im vergangenen Jahr 22% zu den Verkäufen beigetragen haben.