Fielmann hält an Expansionsplänen fest

Optikerkette visiert auch in Coronakrise mit Akquisition Eintritt in weiteren Auslandsmarkt an

Fielmann hält an Expansionsplänen fest

ste Hamburg – Ein Jahr nach dem Einstieg in den slowenischen Markt mit der Übernahme eines 70-prozentigen Mehrheitsanteils an Optika Clarus stellt die in 14 europäischen Märkten vertretene größte deutsche Optikerkette Fielmann eine weitere Expansion im Ausland in Aussicht. “Laufende Gespräche stimmen uns zuversichtlich, dass wir in den nächsten 12 Monaten über eine Akquisition in einen neuen Markt eintreten”, bekräftigte das familiendominierte SDax-Unternehmen aus Hamburg anlässlich der Vorlage seines Zwischenberichts zum 30. Juni frühere Angaben.Die Covid-19-Pandemie, die im März zur zeitweisen Schließung der Niederlassungen in Italien, Österreich, Slowenien und teilweise in Polen sowie zur vorübergehenden Einstellung des Regelbetriebs in den deutschen und schweizerischen Niederlassungen führte, beeinträchtigt den Angaben zufolge die mittelfristigen Zielsetzungen des Konzerns nicht. Diese sehen unter anderem vor, durch Expansion im Ausland bis 2025 Marktführer in Kontinentaleuropa zu werden und in dieser Region beim Brillenabsatz einen Marktanteil von 25 % zu erreichen. “Die Coronavirus-Krise bestärkt uns darin, unsere Vision 2025 entschlossen umzusetzen, in die Digitalisierung und die Internationalisierung unserer Unternehmensgruppe zu investieren”, unterstrich das seit vergangenem Jahr vom Gründersohn Marc Fielmann als Vorstandschef geführte Unternehmen. Die Optikerkette, die seit dem 27. April ihr Geschäft wieder in allen inzwischen 779 (i. V. 743) Niederlassungen zu regulären Öffnungszeiten betreibt, hatte im vergangenen Jahr angekündigt, in den kommenden Jahren durch organisches Wachstum und Zukäufe vier weitere Märkte zu erschließen.Die Schließungen bzw. die Umstellung des Regelbetriebs der Niederlassungen auf einen Notdienst hatten Fielmann zufolge im April zu einem Einschnitt in der Geschäftsentwicklung um 70 % verglichen mit dem gleichen Vorjahresmonat geführt. Nach einem Rückgang um 26 % im Mai lag das Unternehmen im Juni verglichen zum Einzelmonat 2019 mit 3 % im Plus. Schwarze ZahlenDer Brillenabsatz schrumpfte im zweiten Quartal insgesamt auf 1,4 (2,1) Millionen, für die ersten sechs Monate steht ein Absatz von 3,1 (4,1) Millionen Brillen zu Buche. Der Außenumsatz inklusive Mehrwertsteuer und Bestandsveränderungen schrumpfte im zweiten Quartal auf 305 (447) Mill. Euro, der Konzernumsatz auf 256 (386) Mill. Euro. Fielmann betonte, dass trotz der erheblichen Beeinträchtigungen aufgrund der erforderlichen Schutzmaßnahmen von April bis Juni mit 19,9 (60,5) Mill. Euro ein Vorsteuergewinn erreicht worden sei. Auch nach Steuern wurden mit 13,2 (42,2) Mill. Euro schwarze Zahlen geschrieben.Das Unternehmen bestätigte mit dem Halbjahresbericht im Juli veröffentlichte vorläufige Eckzahlen. Die Fielmann-Aktie, die im bisherigen Jahresverlauf zuvor rund 13 % eingebüßt hatte, gab gestern in einem insgesamt unfreundlichen Marktumfeld um 2,4 % auf 61,45 Euro nach. Der Konzern, der im Jahresverlauf seine Omnichannel-Plattform ausbauen und in weiteren Ländern platzieren will, bekräftigte zudem seine zuletzt im Juli genannten Finanzziele für das laufende Geschäftsjahr. Prognose bekräftigtDiese sehen einen Außenumsatz von über 1,5 (1,76) Mrd. Euro, einen Konzernumsatz von mehr als 1,3 (1,52) Mrd. Euro sowie einen Vorsteuergewinn von mehr als 100 (253,8) Mill. Euro vor. Laut der Optikerkette, bei der nach einer für das Geschäftsjahr 2019 ausgesetzten Dividende Unternehmensleitung und Aufsichtsrat für die Dauer der Krise auf 20 % ihrer fixen Bezüge verzichten, gilt die Prognose unter der Bedingung, dass es zu keinen weiteren Einschränkungen infolge der Pandemie kommt.