Gehaltsstudie

Finanzchefs verdienen deutlich mehr

In Krisenzeiten sind Kostenoptimierer und Restrukturierer besonders gefragt. Die CFO- und COO-Gehälter sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.

Finanzchefs verdienen deutlich mehr

Finanzchefs verdienen deutlich mehr

kro Frankfurt

Studie: CFOs verzeichnen seit 2021 das größte Gehaltsplus in Vorständen – „Zentrale Rolle in unsicheren Zeiten“

Die Vergütung von Finanzchefs hat in Deutschland laut einer Studie im Zeitraum 2021 bis 2024 durchschnittlich pro Jahr um 20% zugelegt, wie aus einer Untersuchung der Berliner Personalberatung I-Potentials hervorgeht. Dies sei der stärkste Gehaltsanstieg aller C-Level-Positionen und ein „Ausdruck ihrer zentralen Rolle in wirtschaftlich unsicheren Zeiten“, heißt es in der Analyse. Für die Studie haben die Autoren insgesamt 2.325 Personendatensätze von Führungskräften auf C-Level bzw. Vorstandsebene in börsennotierten und nicht börsennotierten Unternehmen über mehrere Jahre hinweg erhoben und untersucht. Für die Auswertung der Gehaltsentwicklung nach Funktionen lagen 1.657 Datensätze vor.

Über den zweitstärksten Gehaltszuwachs konnten sich im gleichen Zeitraum die Verantwortlichen für das operative Geschäft freuen. Die Vergütung von Chief Operating Officers legte um durchschnittlich 8% pro Jahr zu. Chief Executive Officers kamen auf ein durchschnittliches Plus von knapp 7%. Bei jenen, die für die kommerzielle Entwicklung zuständig sind, (Chief Sales Officers, Chief Marketing Officers und Chief Growth Officers) waren es rund 5%.

Gesamtvergütung zuletzt langsamer gestiegen

Die Gesamtvergütung für Vorstandsmitglieder über alle Funktionen hinweg ist im vergangenen Jahr um 2,8% auf 327.045 Euro gestiegen. Das entspricht einem deutlich langsameren Zuwachs als in den Vorjahren. Der Studie zufolge sind die Gehälter seit 2011 durchschnittlich pro Jahr um 9,78% gestiegen. Zum Vergleich: Ein Dax-Vorstand kam 2024 im Durchschnitt auf eine Vergütung von 3,76 Mill. Euro.

Auffällig sei, dass sich die Zusammensetzung der Vergütung im vergangenen Jahr verändert habe. Der variable Anteil sei deutlich von 22% im Vorjahr auf nun 34% gestiegen. „Unternehmen koppeln die Vergütung zunehmend direkt an den Unternehmenserfolg“, heißt es in der Studie. Führungskräfte würden mit dem Modell stärker in die wirtschaftliche Verantwortung eingebunden und für unternehmerisches Handeln incentiviert.

Eine Herausforderung bleibe der Gender Pay Gap, also die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen, die auch im Top-Management deutscher Unternehmen auftrete. Im vergangenen Jahr habe sich diese Lücke vergrößert und Frauen durchschnittlich 10,4% weniger verdient, als ihre männlichen Kollegen im Vorstand. Das Phänomen scheine bei nicht börsennotierten Unternehmen stärker ausgeprägt zu sein, was möglicherweise an weniger strikten Transparenzanforderungen und anderen Regulierungsvorschriften liege, so die Autoren.