Private Equity

Finanzinvestor CVC bereitet Börsengang vor

Das britische Private-Equity-Haus CVC folgt offenbar dem Beispiel vieler Wettbewerber und strebt ein IPO an – und damit eine der traditionsreichsten und größten Adressen in Europa. Diskutiert wird ein Marktwert von mehr als 20 Mrd. Dollar.

Finanzinvestor CVC bereitet Börsengang vor

cru Frankfurt

Kurz nach dem Börsengang des US-Finanzinvestors TPG strebt nun offenbar auch das britische Private-Equity-Haus CVC Capital Partners ein IPO an – und damit eine der traditionsreichsten und mit 165 Mrd. Dollar verwaltetem Vermögen größten Adressen in der europäischen Private-Equity-Branche. CVC habe Banken für einen potenziellen Börsengang zusammengestellt, bei dem der Finanzinvestor mit mehr als 20 Mrd. Dollar bewertet werden könnte. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Buyout-Firma hat demnach Goldman Sachs, J.P. Morgan und Morgan Stanley engagiert und erwägt die Erstnotierung in London in der zweiten Jahreshälfte.

CVC folgt damit dem Beispiel einer ganzen Reihe von Konkurrenten. In Europa gingen seit 2017 das schwedische Private-Equity-Haus EQT, der kleinere britische Rivale Bridgepoint (im Juli 2021) sowie die französischen Konkurrenten Antin Infrastructure, Eurazeo und Tikehau Capital an die Börse. Auch dem US-Finanzinvestor L Catterton, hinter dem der französische Milliardär Bernard Arnault steht, sowie dem französischen Private-Equity-Haus Ardian werden IPO-Pläne nachgesagt. Die Notierung von CVC, die für teils spektakuläre Buyout-Deals bekannt ist, wäre eines der größten IPOs von Private-Equity-Firmen in Großbritannien. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren über fremdfinanzierte Übernahmen hinaus das Geschäft auf eine Reihe von anderen Bereichen ausgedehnt – von Investments in junge Wachstumsfirmen (Growth Equity) bis hin zu Kreditinvestitionen und Direktkrediten.

Die Bewertung von CVC, die vor mehr als 40 Jahren durch ein Management-Buyout entstand und mehrheitlich den Mitarbeitern und Managern gehört, hängt neben dem Marktumfeld auch von der Struktur des IPO ab. Dazu zählt die Frage, wie viel von den Erfolgsgebühren CVC in das öffentliche Unternehmen einbringen würde. Die Berater haben laut Bloomberg vor diesem Hintergrund ein breites Spektrum möglicher Marktkapitalisierungen von 20 Mrd. bis 40 Mrd. Dollar diskutiert. Sie orientieren sich dabei an Konkurrenten wie etwa der schwedischen EQT, die mit 44 Mrd. Dollar bewertet wird und deren Kurs sich seit dem IPO 2019 versechsfacht hat, oder der Schweizer Partners Group, die derzeit 39 Mrd. Dollar wert ist.

Weitere Banken werden wahrscheinlich später einbezogen. CVC hat noch keine Entscheidung über den Ort der Börsennotierung getroffen und könnte auch noch andere Börsenplätze in Europa in Erwägung ziehen.