Private Equity

Permira verdient 5 Mrd. Euro an Teamviewer

Wer beim IPO in Teamviewer investierte, hat Geld verloren. Für den Finanzinvestor Permira hat sich das Engagement bei der schwäbischen Softwarefirma dagegen extrem gelohnt. Nach dem Ausstieg hat Permira insgesamt 5 Mrd. Euro verdient.

Permira verdient 5 Mrd. Euro an Teamviewer

Permira verdient 5 Mrd. Euro an Teamviewer

Finanzinvestor trennt sich von letzten Anteilen an Softwarefirma – Eigenkapital verelffacht

cru Frankfurt

Permira hat seine letzten 12,5 Millionen Teamviewer-Aktien für 9,20 Euro pro Stück verkauft. Der britische Finanzinvestor hielt zuletzt noch 7% der Anteile bei der schwäbischen Softwarefirma. Mit der Platzierung des Aktienpakets ist die Private-Equity-Firma nach elf Jahren nun komplett ausgestiegen und hat mit dem Engagement unter dem Strich 5 Mrd. Euro verdient.

Permira hatte das Unternehmen, das seit dem IPO 2019 stark an Wert verloren hat, im Jahr 2014 für 870 Mill. Euro inklusive Schulden erworben. Der damalige Eigenkapitaleinsatz von rund 500 Mill. Euro wurde durch die Anteilsverkäufe in den vergangenen sechs Jahren seit dem Börsengang sukzessive verelffacht. Teamviewer sei damit einer der weltweit erfolgreichsten Deals des Tech-Investors.

Auf SaaS-Modell umgestellt

Seit dem Einstieg im Jahr 2014 sei Teamviewer mit dem Management strategisch weiterentwickelt worden. Das On-Premise-Lizenzgeschäft wurde auf ein reines Software-as-a-Service-Modell umgestellt. Das Unternehmen sei internationalisiert worden - mit inzwischen 40% Umsatzanteil in den USA. Zudem hält sich Permira den Aufbau des Geschäfts mit größeren Firmenkunden zugute, das inzwischen mehr als 30% ausmacht. Der Umsatz habe sich versechsfacht, der operative Gewinn (Ebitda) vervierfacht und die Beschäftigtenzahl verdoppelt auf 700. Laut Jörg Rockenhäuser, Deutschland-Chairman von Permira, der die Transaktion geleitet hat „war Teamviewer ein wahrer Hidden Champion in einem Softwaresegment, das nur wenige auf dem Zettel hatten“.

Am Donnerstag reagierte der Kurs mit einem Minus von zeitweise 5,1% auf 9,24 Euro. Damit hat sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens aus Göppingen seit Oktober 2021 halbiert auf 1,5 Mrd. Euro. Die anfängliche Begeisterung der Investoren während der Pandemie hat nachgelassen.

Hohe Verluste für IPO-Investoren

Anders als Permira haben manche anderen Aktionäre, die die Aktie in den Jahren 2019 bis 2021 erworben haben, viel Geld verloren. Hatte Permira im Februar 2021 noch Teamviewer-Papiere zu Höchstkursen von 44,50 Euro verkauft, erzielte das letzte am Mittwochabend verkaufte Paket noch 9,20 Euro je Aktie. Der Preis lag um 5,6% unter dem Xetra-Schlusskurs von 9,75 Euro vom Mittwoch. Der Ausgabepreis für die Teamviewer-Aktien beim IPO im September 2019 lag bei 26,25 Euro. 

Auch bei Engel & Völkers engagiert

Permira hält Beteiligungen an etlichen deutschen Unternehmen, darunter der Immobilienvermittler Engel & Völkers in Hamburg, der Fernbuskonzern Flix in München und die Online-Verkaufsplattform für Designertextilien BestSecret. Zudem ist Permira an der Finanzmaklergruppe GGW beteiligt. Deutschlandchef ist Florian Kreuzer.