po – Joachim Müller ist sportlich. Und so geht er auch seinen Job als Finanzvorstand von Bilfinger an. Ohne seine Expertise würde wohl die Vielzahl von Übernahmen durch den Engineering- und Servicekonzern nicht so reibungslos gelingen. Immerhin wurden in eineinhalb Jahren 25 Firmenkäufe vorwiegend in der Kategorie 30 bis 50 Mill. Euro Unternehmenswert getätigt, 1 Mrd. Euro Leistung zugekauft.Aber dem Volkswirt mit Heidelberger Abschluss geht der Aus- und Umbau des Portfolios nicht schnell genug. Den 2008 von SAP zu dem ehemaligen Baukonzern in Mannheim gewechselten Manager, Jahrgang 1959, würde ein größerer strategischer Deal schmecken, weil das auch am Kapitalmarkt entsprechenden Eindruck hinterlassen und die Aktie des MDax-Wertes weiter in die Höhe treiben würde. Dass er die Klaviatur in der Finanzkommunikation beherrscht, hat er mit dem Erstrating von Standard & Poor’s mit einem guten Investment Grade von “BBB+” und einer sauber platzierten Debütanleihe zu 2,375% bewiesen.Und sein Ehrgeiz lässt es nicht zu, dass der Wachstumskurs zulasten der Finanzkraft geht. Der Ausstieg aus dem Konzessionsgeschäft wird für eine verkürzte Bilanz und zugleich für eine höhere Eigenkapitalquote sorgen. Akribisch wird im Konzern an einer Begrenzung des Betriebskapitals und einem effizienteren Forderungsmanagement gearbeitet.Die Büros von Müller und dem Vorstandschef Roland Koch werden über ein Sekretariat erreicht. Der kurze Laufweg dürfte rasche strategische Entscheidungen der beiden Spitzenmanager begünstigen. In den nächsten Tagen wird Müller aber vor allem darüber entscheiden, welchen Gang er beim Radfahren in der Region Malaga bevorzugt einlegt. Auch ein CFO muss mal aktiv entspannen.