Firmenkasse von BMW füllt sich
sck München – Dank eines guten Jahresauftakts 2017 hat der BMW-Konzern seine Firmenkasse deutlich aufgefüllt. In den Monaten Januar bis März verdreifachte der Münchner Autohersteller den freien Cash-flow im Kernsegment auf 1,6 Mrd. Euro. Die (berichteten) Zahlungsmittel wuchsen um 1 Mrd. auf 7,1 Mrd. Euro. Zur Vorlage des Zwischenberichts bezifferte Finanzvorstand Nicolas Peter das Nettofinanzvermögen der Autosparte per Ende März dieses Jahres auf 21,2 Mrd. Euro – 1,7 Mrd. Euro mehr als Ende 2016.Mit diesem Finanzpolster im Rücken schickt sich BMW-Chef Harald Krüger an, die “größte Modelloffensive” in der Geschichte des Unternehmens zu fahren. Den Auftakt dazu machte die überarbeitete, modernisierte BMW-5er-Limousine, die der Konzern zu Jahresbeginn auf den Markt brachte, wie der CEO am Donnerstag zwei Wochen nach Veröffentlichung der Quartalseckdaten berichtete (vgl. BZ vom 21. April).Er legt dabei den Schwerpunkt auf das obere Premiumsegment, also auf den Verkauf von Fahrzeugen, mit denen sich hohe Renditen erzielen lassen, etwa der dicke Luxus-Geländewagen BMW X7, der im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll. BMW stockt mit diesem Modell ihre Xer-Baureihen auf. Dieses Konzept soll dazu beitragen, Daimler in die Schranken zu weisen. Denn BMW will zugleich die Marktführerschaft in ihrer Kernmarke zurückerobern, nachdem Mercedes-Benz aus Stuttgart die Münchner zuletzt überholt hatte.In diesem Wettstreit wird der Diesel eine weiterhin wichtige Rolle einnehmen. In einer Telefonkonferenz mit Journalisten bezifferte Krüger den Anteil von Dieselfahrzeugen am weltweiten Gesamtabsatz von BMW im ersten Quartal auf unverändert 37 %. In Deutschland sei die Quote geringfügig um 1 Prozentpunkt auf 64 % zurückgegangen. Im März sei der Dieselanteil wieder gestiegen. Einen drastischen Rückgang von Dieselfahrzeugen im Konzernabsatz gebe es daher nicht, folgerte Krüger mit Blick auf die Folgen der Volkswagen-Affäre um manipulierte Dieselabgaswerte.Dem CEO zufolge ist die – nunmehr umstrittene – Antriebstechnik wichtig, um die künftig schärferen CO2-Vorgaben der Regulierer (u. a. EU) zu erreichen. Die Stammaktie ging mit 87,30 Euro und damit 0,5 % fester aus dem Xetra-Handel. US-Rückgang gestopptDerweil gelang es BMW, im stark umkämpften US-Markt wieder Boden gutzumachen. In dem nach den ausgelieferten Stückzahlen zweitgrößten Einzelmarkt nach China verzeichnete der Konzern im ersten Quartal einen leichten Absatzzuwachs von 0,7 % auf 82 169 Einheiten nach einem Rückgang von 10 % im vergangenen Jahr. Der Finanzvorstand führte dies auf einen gesteigerten Anteil der in den USA zunehmend gefragten Geländewagen (SUV) zurück. So habe BMW den Anteil der Xer-Modelle am US-Absatz von mehr als 30 % (2016) auf “knapp über 40 %” erhöht mit weiter steigender Tendenz.Trotz dieser verheißungsvollen Perspektiven bestätigte Peter das Jahresziel eines freien Cash-flow im Kernsegment von “über 3” (2016: 5,8) Mrd. Euro. Er begründete diese Vorsicht unter anderem mit den hohen Vorleistungen für die Modelloffensive vor allem in der zweiten Jahreshälfte.