Beiersdorf

Flaggschiffmarke Nivea sorgt für Zuversicht

Das momentan erfolgreiche Geschäft mit der Flaggschiffmarke Nivea lässt Beiersdorf zum zweiten Mal in diesem Jahr die Umsatzziele erhöhen. Anleger sind angetan.

Flaggschiffmarke Nivea sorgt für Zuversicht

Beiersdorf erfreut Anleger mit noch mehr Zuversicht

Flaggschiffmarke Nivea und Derma-Marken bügeln Schwäche der Luxusmarke aus – Umsatzziel erneut erhöht

ste Hamburg

Kräftige Zuwächse bei der Kernmarke Nivea sowie den Derma-Marken stimmen Beiersdorf für 2023 noch zuversichtlicher. Nach einem zweistelligen Wachstum auch im zweiten Quartal hob das Hamburger Konsumgüterunternehmen am Donnerstag die Umsatzziele für das Consumer-Segment und den Gesamtkonzern wie schon nach den ersten drei Monaten an und punktete damit bei Anlegern. Die Beiersdorf-Aktie, die im Mai bei über 127 Euro ein neues Allzeithoch markiert hatte, legte in der Spitze um 4,6% auf 121,25 Euro zu.

Inzwischen erwartet man bei Beiersdorf im Segment Consumer und auf Konzernebene ein organisches Umsatzwachstum im jeweils hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Umfang. Nach der ursprünglichen Prognose, die Erlöse im laufenden Turnus im jeweils mittleren einstelligen Prozentbereich zu erhöhen, hatte das Unternehmen im April Steigerungen im jeweils mittleren bis hohen einstelligen Bereich in Aussicht gestellt.

Im Consumer-Segment kam von April bis Juni ein organisches Erlöswachstum von 14,9% zustande – nach 14,8% in den ersten drei Monaten. Konsensschätzungen waren von einem Plus von 11,2% ausgegangen. Die hervorragende Entwicklung basiere auf einem “guten Mix von volumen- und preisgetriebenem Wachstum”, erklärte Beiersdorf-Vorstandschef Vincent Warnery in einer Analystenkonferenz. Für das kleinere Tesa-Segment, das im Gesamtjahr 2023 organisch unverändert im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen soll, steht für das zweite Quartal ein Wachstum von 1,4% zu Buche.

Für die über den Erwartungen liegende Erlössteigerung im Consumer-Segment, die im Halbjahresvergleich bei 14,9% lag, sorgten vor allem Wachstumsraten der Flaggschiffmarke Nivea und der Derma-Marken Eucerin und Aquaphor von 18,4% bzw. 26,1%. Diese kompensierten den Rückgang bei der Luxusmarke La Prairie um 7,5% im zweiten Quartal und um 9,9% im ersten Halbjahr. Das Minus führt Beiersdorf vor allem auf Störungen im asiatischen Reiseeinzelhandel als Folge sogenannter Daigou-Geschäfte zurück. Dabei handelt es sich um Auftragseinkäufe im Ausland, bei denen die Ware steuerlich begünstigt und verglichen mit dem Inlandseinkauf preiswerter ist. Ohne die Daigou-Geschäfte in China und Südkorea hätte La Prairie ein Wachstum um 10% im zweiten Quartal erreicht, sagte Warnery.

Konzernweit steht im ersten Halbjahr ein organisch um 12,3% gestiegener Umsatz zu Buche. Wechselkurseffekte eingerechnet, stiegen die Erlöse nominal um 10,3% auf 4,94 Mrd. Euro. Konsensschätzungen wurden übertroffen. Die Umsatzsteigerung führte zu einer bereinigten Umsatzrendite von 17,3% – 140 Basispunkte höher als vor Jahresfrist. Mit 17,0% lag die Ebit-Marge im Consumer-Segment 1,9 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert, während Tesa mit 18,4 (i.V. 19,1)% das Vergleichsniveau verfehlte.

Den Anstieg der Bruttomarge um 0,5 Prozentpunkte auf 59,8% im Consumer-Segment bezeichnete Finanzchefin Astrid Hermann als sehr ermutigend. Doch obwohl die Umsatzrendite besser ausfiel als erwartet, ließ Beiersdorf die Margenziele für 2023 unverändert. Für weiteres profitables Wachstum seien im zweiten Halbjahr erhöhte Investitionen in das Geschäft, vor allem in Marketing und Digitalisierung, geplant, erklärte Hermann. Auf Konzernebene wird 2023 unverändert mit einer bereinigten Umsatzrendite leicht über dem Vorjahreswert von 13,2% gerechnet. Im Consumer-Segment soll die Marge um 50 Basispunkte über dem Vorjahresniveau von 12,3% landen, bei Tesa leicht unter dem Vorjahreswert von 16,7%.

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