Flix will Zugangebot in Deutschland bis 2028 verdoppeln
Flix will Zugangebot in Deutschland bis 2028 verdoppeln
Flix will Zugangebot in Deutschland bis 2028 verdoppeln
Bloomberg
Auf Deutschlands Schienen dürften schon bald deutlich mehr grüne Züge unterwegs sein. Der Mobilitätsanbieter Flix will seine 65 bestellten Hochgeschwindigkeitszüge ab 2028 vollständig hierzulande einsetzen. Damit wollen die Münchner der Deutschen Bahn massiv Konkurrenz machen — und auch ein Signal nach Italien senden.
Ab 2028 sollen die ersten neuen Züge unter der Marke FlixTrain fahren, wie das Unternehmen am Freitag mitgeteilt hat. In den kommenden zwei Jahren soll außerdem das bestehende Angebot in Deutschland durch den Einsatz weiterer modernisierter Wagen verdoppelt werden. „Wir werden ein flächendeckendes Netz etablieren“, erklärte Flix-Chef und Gründer André Schwämmlein.
Als einer der wenigen privaten Wettbewerber der Deutschen Bahn steuert FlixTrain landesweit bislang über 30 Halte mit 15 eigenen Fernzügen an, über die Kooperation mit Regionalzügen sind insgesamt über 1.000 Ziele mit FlixTrain buchbar. Die DB hält immer noch einen Marktanteil von rund 95%. Dank der vergrößerten Flotte wird FlixTrain zukünftig ein Hochfrequenznetz aufbauen, das alle deutschen Metropolen miteinander verbindet.
Bereits Ende Mai hatte Flix vermeldet, 65 Hochgeschwindigkeitszüge beim spanischen Zugbauer Talgo in Auftrag gegeben zu haben. Angetrieben werden sie von Siemens-Lokomotiven. Sie erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 230 km/h und bieten barrierefreien Einstieg und Wifi-Lösungen. Die Kosten hierfür belaufen sich, inklusive Wartungsverträgen mit Talgo, auf bis zu 2,4 Mrd. Euro — rund 1 Mrd. Euro davon seien bereits fest zugesagt.
Konkurrenz aus Italien
Neben weißen und grünen Fernzügen könnten Bahnreisende in Deutschland zukünftig möglicherweise auch rote Züge nutzen. Italiens Staatsbahn Ferrovie dello Stato (FS) sowie der private Rivale Italo erwägen einen Markteintritt in das deutsche Fernverkehrsnetz. FS ist über seine Töchter Netinera und TX Logistik bereits im deutschen Regional- und Güterverkehr aktiv.
Das ändere nichts an den Plänen von Flix, das Unternehmen sei schließlich „ein Kind des Wettbewerbs“, sagte Schwämmlein vergangenen Monat auf einem Treffen mit Journalisten in Frankfurt.
„Andere europäische Beispiele wie Österreich zeigen, dass zwei Netzanbieter im Fernverkehr funktionieren“, sagte Schwämmlein. „Der Zugverkehr dort ist besser, günstiger und das Angebot größer geworden“, fügte er hinzu. Ein optimaler Bahnbetrieb werde jedoch am ehesten durch zwei Spieler erreicht, betonte der Chef von Flix.
Das Unternehmen ist als Plattform für Fernbusverbindungen groß geworden und mit seinen Bussen inzwischen auf fünf Kontinenten aktiv.
